Rofo 2014; 186 - VO319_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372921

Veränderungen der Aneurysmagröße nach endovaskulärer Aneurysmareparatur (EVAR) der abdominalen Aorta: Wie genau sind Durchmessermessungen im Vergleich zu Volumenmessungen in der Computertomografie?

M Schnitzbauer 1, O Güntner 1, R Forbrig 2, M Haimerl 1, P Heiss 1, C Stroszczynski 1, WA Wohlgemuth 1, R Müller-Wille 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Institut für Klinische Radiologie, Abteilung für Neuroradiologie, München

Zielsetzung:

Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit von Durchmessermessungen in der Computertomografie (CT) zur Detektion von Veränderungen der Aneurysmagröße nach endovaskulärer Aneurysmareparatur (EVAR) der abdominalen Aorta im Vergleich zur Volumenmessung.

Material und Methodik:

Bei 75 Patienten mit abdominalem Bauchaortenaneurysma (4 Frauen, 71 Männer, Durchschnittsalter 76 Jahre) wurden retrospektiv in einer CT Ausgangsuntersuchung und in einer CT Folgeuntersuchung der transversale Maximaldurchmesser (TMD), der longitudinale Maximaldurchmesser (LMD), der orthogonale Maximaldurchmesser (OMD), der perpendikulare Minimaldurchmesser (PminD) und der perpendikulare Maximaldurchmesser (PmaxD) der Bauchaorta gemessen. Als Referenz diente die zusätzlich durchgeführte Volumetrie der Aneurysmen. Eine Veränderung des Durchmessers um 5 mm und eine Volumenänderung um 5% zwischen beiden Untersuchungszeitpunkten wurden gemäß des Reporting Standard als Grenzwerte festgelegt.

Ergebnisse:

Das Aneurysmavolumen nahm bei 18 (24%) Patienten zu, verringerte sich bei 35 (47%) Patienten und war bei 22 (29%) Patienten stabil. Die Sensitivität/Spezifität für die Beurteilung der Aneurysmagröße im Verlauf (größer, kleiner oder gleich) lagen für den MTD bei 36%/89%, für den MLD bei 35%/95%, für den MOD bei 37%/93%, für den PminD bei 55%/69% und für den PmaxD bei 51%/68%. Eine Aneurysmavergrößerung wurde bei der Messung des MTD, MLD, MOD, PminD und PmaxD bei 14 (78%), 13 (72%), 12 (67%), 15 (83%) und 13 (72%) nicht detektiert. Selbst bei einem Cut-off von 1 mm für die Durchmesserzunahme wurde eine Größenzunahme bei 7 (39%), 7 (39%), 2 (11%), 9 (50%) und 6 (33%) nicht erkannt.

Schlussfolgerungen:

Unsere Daten zeigen, dass die Messung von Durchmessern nicht ausreichend sensitiv ist, um wahre Größenveränderungen, insbesondere Größenzunahmen, des Aneurysmas in der Nachsorge zu detektieren.

E-Mail: michael.schnitzbauer@gmail.com