Rofo 2014; 186 - VO319_5
DOI: 10.1055/s-0034-1372924

Zeitaufgelöste 70 kV CT Angiografie der Unterschenkel mit Knochensubtraktion bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit: Diagnostische Sicherheit und Auswirkung auf Therapiemanagement

H Haubenreisser 1, M Meyer 1, F Lietzmann 2, P Apfaltrer 1, S Schönberg 1, T Henzler 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Computer Assistierte Klinische Medizin, Mannheim

Zielsetzung:

Das Ziel dieser Studie war die Beurteilung des diagnostischen Mehrwert der zeitaufgelösten Knochensubtrahierten CT Angiografie (CTA) mit 70 kV an einem Prototyp Dual Source CT (DSCT) der 3. Generation für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)

Material und Methodik:

15 Patienten (11 Männer) mit Verdacht auf pAVK wurden prospektiv eingeschlossen. Sie erhielten eine Becken-Bein CTA (Pitch:3,2) an einem Prototyp DSCT der 3. Generation (Siemens Healthcare) kombiniert mit einer zeitaufgelösten CTA mit einer Perfusionsstrecke von 62 cm (Zeitauflösung:2,5 s) der Unterschenkel. Alle Untersuchungen wurden mit einer Röhrenspannung von 70 kV unter Verwendung einer automatischen Röhrenstrommodulation (CareDose4D, Siemens Healthcare) durchgeführt. Im Anschluss wurde ein 4D Datensatz mit subtrahierten Knochen generiert. Die Unterschenkelarterien wurden in 7 Segmente eingeteilt und jeweils für die konventionelle CTA (kCTA) und 4D CTA nach Gefäßkontrast und diagnostischer Genauigkeit eventueller Stenosen mittels einer 3 Punkte Skala ausgewertet. Zusätzlich wurde der Mehrwert der 4D Datensätze hinsichtlich der Detektion von Gefäßstenosen sowie Änderungen des therapeutischen Vorgehens ausgewertet.

Ergebnisse:

Verglichen mit der konventionellen CTA (kCTA) zeigte die 4D CTA einen besseren Gefäßkontrast sowie ein verbessertes Kontrast-Rausch-Verhältnis (p < 0,05). Einzelserien aus der 4D CTA zeigten außerdem eine höher diagnostische Aussagekraft (Median: kCTA 2 [Spanne 1–3]; 4D CTA 3 [2–3]). Diese führte zu einer erhöhten Sensitivität für Stenosen, insbesondere bei Patienten mit ausgedehnten Kalzifizierungen. Bei 4 von 15 Patienten ergab sich durch die zusätzliche Information der 4D CTA eine Änderung des therapeutischen Vorgehens

Schlussfolgerungen:

Die 4D CTA mit Knochensubtraktion steigert die diagnostische Genauigkeit der CTA des Unterschenkels bei Patienten mit pAVK. Die aus 4D CTA gewonnenen zusätzlichen diagnostischen Informationen haben einen hohen Einfluss auf das therapeutische Vorgehen bei Patienten mit einer pAVK.

E-Mail: holger.haubenreisser@medma.uni-heidelberg.de