Rofo 2014; 186 - VO320_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372926

Die Evaluation von koronaren Herzbypässen mit einem 256-Zeilen MDCT: der Einfluss der Herzfrequenz, der Herzfrequenzvariabilität sowie der Lokalisation der z-Achse auf die Bildqualität

BM Gramer 1, P Diez Martinez 2, AS Chin 2, MP Sylvestre 3, S Larivée 3, LM Stevens 4, N Noiseux 4, G Soulez 2, EJ Rummeny 1, AM Huber 1, C Chartrand-Lefebvre 2
  • 1Klinikum rechts der Isar, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • 2University of Montreal Medical Center (CHUM), Abteilung für Radiologie, Montréal, Canada
  • 3Research Center of University of Montreal Medical Center (CRCHUM), Abteilung für soziale und präventive Medizin, Montréal, Canada
  • 4University of Montreal Medical Center (CHUM), Abteilung für Herzchirurgie, Montréal, Canada

Zielsetzung:

Das Ziel dieser prospektiven Studie war es, den Einfluss der Herzfrequenz (HF), der Herzfrequenzvariabilität (HFV) sowie der Lokalisation der z-Achse auf die Bildqualität bei Untersuchungen von koronaren Herzbypässen (CABG) mit einem 256-Zeilen-Multidetektor-Computertomographen (MDCT) zu untersuchen.

Material und Methodik:

Wir evaluierten insgesamt 256 CABG (jeweils unterteilt in ein distales, mittleren und proximales Segment) in 78 Patienten mit einem 256-Zeilen MDCT und prospektiver EKG-Triggerung. Zwei Auswerter bewerteten die Bildqualität bezogen auf das jeweilige Segment mithilfe einer 5-Punkte-Skala.

Ergebnisse:

Die Bildqualität (BQ) der Herzbypässe wurde bei 96,6% aller Bypasssegemente als diagnostisch (Bildbewertungspunkte zwischen 3 – 5) angesehen. Die Interobserver-Übereinstimmung war exzellent (kappa = 0,90). Die BQ der Bypässe wurde nicht von der Höhe der Herzfrequenz beeinflusst. Eine hohe HFV war mit einer signifikanter BQ-Verschlechterung (odds ratio 4,21;p = 0,036) vergesellschaftet. Zudem hatten distale Bypasssegmente eine signifikant schlechtere Bildqualität als die proximalen Bypasssegmente (p = 0,001). Außerdem wurde ein signifikant höheres Bildrauschen am Ursprung von Mammaria-interna-Bypässe (p = 0,001) beobachtet, welches auf Aufhärtungsartefakte durch die Schultern zurückzuführen ist.

Schlussfolgerungen:

Die Darstellung von CABG mit einer 256-Zeilen MDCT und prospektiver EKG-Triggerung zeigte eine adäquate BQ in 96,6% der Bypasssegmente mit einer exzellenten Interobserver-Übereinstimmung. Die BQ der Bypässe wurde nicht von der Höhe der Herzfrequenz beeinflusst. Die Bildqualität war signifikant niedriger bei Patienten mit hoher HFV sowie in distalen Bypasssegmenten, welche sich in Herznähe befinden.

E-Mail: b.gramer@gmx.de