Rofo 2014; 186 - IN_WS103_7
DOI: 10.1055/s-0034-1372977

Komplikationsmanagement

A Berlis 1
  • 1Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg

Dem Komplikationsmanagement kommt intraprozedural ein besonders hoher Stellenwert zu. Intrakranielle Komplikationen treten bei 0,3% bei diagnostischen und bei bis zu 10% bei therapeutischen Eingriffen auf und können in weniger als 1% tödlich verlaufen oder zu anhaltenden neurologischen Ausfällen führen.

Beim Sondieren von Hirngefäßen, insbesondere von Aneurysmen, ist Relaxierung angezeigt, um Gefäßperforationen zu vermeiden. Bei endovaskulären Eingriffen gehen Blutungen häufig mit schlechten Ergebnissen einher, insbesondere wenn Gefäße oder Aneurysmen unter Antiaggregationsbehandlung rupturieren. Davon trennen muss man eine durch Mikrodraht induzierte Dissektion mit i.d.R. umschriebenen benignen Blutungen. Bei anhaltenden Blutungen muss versucht werden die Blutungsstelle zu verschließen. Dies kann durch passageren Gefäßverschluß mittels Ballon oder durch Platinspiralen bis hin zum Gebrauch von Flüssigembolisaten reichen. Ziel sollte sein, das gehirnversorgende Gefäß zu erhalten. Häufiger als Blutungen sind Gefäßverschlüsse, die in der Regel durch lokale Thrombozytenaggregate entstehen. Entsprechend sollten medikamentöse oder mechanische Rekanalisationsmaßnahmen zur Wiedereröffnung des betroffenen Gefäßes ergriffen werden.

Lernziele:

  • Prämedikation zur Vermeidung von intraprozeduralen Komplikationen

  • Behandlung von intraprozeduralen Komplikationen wie Gefäßverschluß und Blutung

  • Vermeidung von postprozeduralen Komplikationen (Schlaganfall)

E-Mail: ansgar.berlis@klinikum-augsburg.de