Rofo 2014; 186 - RK101_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372978

Interventionelle Therapie der Becken- und Beinvenentrombose (Zertifizierung: Modul A Spezialkurs)

AH Mahnken 1
  • 1UKGM – Standort Marburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg

Ilio-femorale Thrombosen gehen mit einer hohen Rate an Langzeitkomplikationen einher. Am häufigsten ist hier das postthrombotische Syndrom (PTS) zu nennen, das bei bis zu 25% der Patienten nach einer Beckenvenenthrombose entstehen kann. Die Spätfolgen einer Becken- und Beinvenenthrombose beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich und gehen mit enormen volkswirtschaftlichen Kosten einher. Die Therapie ilio-femoraler Thrombosen muss also nicht nur auf die Reduktion von akuten Komplikationen wie der Lungenembolie ausgerichtet sein, sondern insbesondere die Minimierung von Spätkomplikationen zum Ziel haben. Hierzu stehen zahlreiche interventionelle Techniken wie beispielsweise Katheterlyse, pharmako-mechanische Lyse oder interventionelle Thrombusfragmentation zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Behandlung einer zugrundeliegenden Problematik, wie z.B. eines May-Thurner Syndroms notwendig, um den Langzeiterfolg einer entsprechenden interventionellen Therapie sicherzustellen. Bei geeigneten Patienten haben sich die genannten Verfahren als sicher und effektiv erwiesen. Während zahlreichen Behandlungsrichtlinien auf eine rein medikamentöse Therapie abzielen, werden Katheterlyse und insbesondere pharmako-mechanische Lysetherapie zunehmend in der Behandlung der akuten ilio-femoralen Thrombose eingesetzt. Eine Reihe aktueller Studien favorisieren die interventionelle Therapie gegenüber einem konservativen Vorgehen. Langzeitergebnisse der interventionellen Therapie stehen noch aus, werden jedoch in Kürze erwartet.

Lernziele:

  • Kenntnis interventioneller Therapieoptionen zur Bein- und Beckenvenenthrombose

  • Differentialindikation zur interventionellen Therapie der Bein- und Beckenvenenthrombose

  • Ergebnisse verschiedener interventioneller Therapieoptionen

E-Mail: mahnken@med.uni-marburg.de