Rofo 2014; 186 - IN_WS106_2
DOI: 10.1055/s-0034-1372996

Ablation & Embolisation von Lungentumoren

T Helmberger 1
  • 1Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, München

Abhängig vom Erkrankungsstadium sind die 5-Jahres Überlebensrate primärer und sekundärer, maligner Lungentumoren sehr begrenzt. Die Indikation und Einsatzmöglichkeiten operativen Therapien sind eingeschränkt, so dass insgesamt nur wenige Patienten von einer Operation profitieren. Umso mehr rücken deshalb nichtoperative Therapien, wie Chemotherapie, Strahlentherapie und seit nun mehr als 10 Jahren die lokalen thermoablativen Verfahren in den Vordergrund. Gegenüber den anderen Verfahren bieten die thermoablativen Techniken einige Vorteile, wie minimale Invasivität, lokale Effektivität ohne systemische Beeinträchtigungen, sind jedoch limitiert durch Tumorgröße, Gefäß-/Hilusnähe.

Nach aktueller Datenlage sind größere Tumoren (>3 cm) für alle ablativen Techniken weiterhin eine Herausforderung, da hierbei eine primär vollständige Ablationen mittels Thermoablation nur in ca. zwei Drittel der Fälle gelingt und die Rezidivraten hoch sind. Die besten Überlebensraten, die dabei für das NSCLC St I erreicht werden können, liegen nach 2 Jahren bei ca. 80%. Diese Ergebnisse lassen sich durch die Kombination mit Strahlentherapie und z.T. Chemotherapie jedoch deutlich verbessern, wie erste Studien zeigen. Die Datenlage zu anderen ablativen Verfahren wie Embolisation oder Chemoembolisation/-perfusion ist für eine abschließende Beurteilung noch zu spärlich.

Derzeit kann die Thermoablation von Lungentumoren als alternative Behandlung für nichtresektable Tumoren, u.U. komplementär zu CTx/RTx betrachtet werden, wobei die Indikationsstellung und die Einbindung in multimodale Therapiekonzepte, die verbesserte Langzeitergebnisse ermöglichen, weiter diskutiert und in Studien untersucht werden müssen.

Lernziele:

  • Beurteilung von Technik, Komplikationen und aktuellen Ergebnissen verschiedener lokal ablativer Verfahren bei malignen Lungentumoren

  • Beurteilung des möglichen klinischen Einsatzes der lokal ablativer Verfahren bei Lungentumoren

E-Mail: thomas.helmberger@klinikum-muenchen.de