Rofo 2014; 186 - VO208_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373027

Interventionelle Behandlung renaler Pseudoaneurysmen und AV-Fisteln nach partieller Nephrektomie: Technische und funktionelle Ergebnisse von allen behandelten Patienten eines 10-Jahres Zeitraums

F Strobl 1, R Hinzpeter 1, CG Trumm 1, T Waggershauser 1, M Staehler 2, MF Reiser 1, PM Paprottka 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universitätsklinik München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Ludwig-Maximilians-Universitätsklinik München, Urologie, München

Zielsetzung:

Renale Pseudoaneurysmen und AV-Fisteln sind seltene, jedoch schwerwiegende Komplikationen nach partiellen Nephrektomien. Das Ziel dieser Studie war das klinische und funktionelle Ergebnis der Patienten zu untersuchen, die mit einer selektiven Embolisation der Pseudoaneurysmen oder AV-Fisteln an unserer Klinik behandelt wurden.

Material und Methodik:

Diese retrospektive Studie schloss alle konsekutiven Patienten ein die zwischen 2003 und 2013 an unserer Klinik eine selektive Embolisation eines renalen Pseudoaneurysmas oder einer AV-Fistel nach partieller Nephrektomie erhielten. Es wurde die technische Erfolgsrate sowie das funktionelle Ergebnis von allen Interventionen analysiert.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden zwischen 2003 und 2013 nach partieller Nephrektomie 39 Patienten (Durchschnitt 65,7 Jahre, 30 Männer) zur interventionellen Behandlung eines renalen Pseudoaneurysmas oder einer AV-Fistel überwiesen. Bei allen Patienten wurde diese Diagnose durch eine biphasische CT Untersuchung gestellt und angiografisch bestätigt. Die Symptome der vaskulären Komplikationen traten im Durchschnitt 15,3 Tage nach partieller Nephrektomie auf. Insgesamt konnten 36 Patienten (92%) erfolgreich durch eine selektive Embolisation mit Microcoils behandelt werden. Bei 3 Patienten musste trotz Embolisation im Verlauf eine operative Sanierung aufgrund von anhaltender Hämaturie durchgeführt werden. Die Prä- und postinterventionelle GFR zeigte keine signifikante Änderung (p> 0,05). Bezogen auf die Intervention zeigten sich keine major oder minor Komplikationen. Bei keinem Patienten musste im Verlauf eine komplette Nephrektomie durchgeführt.

Schlussfolgerungen:

Nach partieller Nephrektomie aufgetretene renale Pseudoaneurysmen und AV-Fisteln können sicher und effektiv mit einer selektiven Microcoil-Embolisation behandelt werden. Dadurch kann eine komplette Nephrektomie der Patienten vermieden werden. Weitere Untersuchungen werden die exakte Rolle der interventionellen Therapien von vaskulären Komplikationen nach partieller Nephrektomie evaluieren.

E-Mail: frederik.strobl@med.lmu.de