Zielsetzung:
Evaluation des technischen Erfolgs, der Effektivität und Sicherheit der perkutanen
CT-gesteuerten fiducial marker-Implantation als Vorbereitung einer stereotaktischen
Cyberknife-Radiotherapie unter besonderer Berücksichtigung auftretender Komplikationen
und Markerdislokationen.
Material und Methodik:
Retrospektiv wurden die innerhalb von 21 Monaten bei 32 Patienten durchgeführten fiducial
marker-Implantationen ausgewertet. 74 Goldmarker wurden in 38 Läsionen eingebracht,
hiervon waren 24 Lungenläsionen, 12 Leberläsionen und 2 Pankreasläsionen. Die häufigsten
Indikationen waren neben Lungenmetastasen (8), Lebermetastasen (12) und Pankreaskarzinom-Rezidiven
(2) v.a. Bronchialkarzinome bzw. -Rezidive (15). Die minor und major complications
(analog Society of Interventional Radiology) und Markerdislokationen nach Implantation
wurden untersucht. Der technische Erfolg wurde als adäquate Durchführbarkeit der Cyberknife-Radiotherapie
definiert.
Ergebnisse:
94,7% der Implantationen waren technisch erfolgreich. Eine Lungenläsion konnte wegen
Atemverschieblichkeit bei supradiaphragmaler Lage nicht markiert werden. Eine Markerdislokation
im Zeitraum zwischen Implantation und Radiotherapie trat nicht auf. Die Komplikationsraten
der major complications und der minor complications waren bezogen auf die Anzahl der
Läsionen 13,1% bzw. 21,0%, bezogen auf die Anzahl der Marker 6% bzw. 10%. Eine letale
Komplikation trat nicht auf. Der postpunktionelle Pneumothorax war die häufigste Komplikation.
Ein Leberhämatom machte die Verlängerung des Krankenhausaufenthalts notwendig. Kleinere
Leberhämatome oder pulmonale Hämorrhagien blieben ohne Konsequenz.
Schlussfolgerungen:
Die perkutane, CT-gesteuerte fiducial marker-Implantation ist ein effektives Verfahren
zur Vorbereitung der Cyberknife-Radiotherapie, das im Vergleich mit diagnostischen
Biopsien ein leicht erhöhtes Risiko hat. Berücksichtigt man jedoch, dass zum Teil
mehrere Marker pro Läsion eingebracht werden, ist das Risiko im Vergleich zu diagnostischen
Biopsien nicht erhöht.
E-Mail: mareike.franke@uk-koeln.de