Rofo 2014; 186 - VO306_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373064

Radiologische Implantation zentralvenöser Portkathetersysteme am Unterarm – eine retrospektive monozentrische Analyse von 1722 Patienten

M Wildgruber 1, S Borgmeyer 1, J Ettl 2, R Meier 3, H Berger 4
  • 1Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Abteilung für interventionelle Radiologie, München
  • 2Frauenklinik und Poliklinik der TU München, München
  • 3Technische Universität München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • 4Institut für diagnostische und Interventionelle Radiologie, Abteilung für Interventionelle Radiologie, München

Zielsetzung:

Die retrospektive single-center Analyse des technischen Erfolgs sowie Kurz- und Langzeitkomplikationen von am Unterarm implantierten zentralvenösen Portssystemen.

Material und Methodik:

Zwischen 2004 und 2012 wurden 1759 zentralvenöse Portsysteme am Unterarm in 1722 Patienten durch interventionelle Radiologen. Die Implantation erfolgte unter fluoroskopischer Führung unter Verzicht auf eine routinemäßige periprozedurale Antibiose sowie ohne routinemäßige systemische Antikoagulation. Retrospektiv erfolgte die Datenanalyse in Bezug auf die technische Erfolgsrate der Portimplantation, sowie der Kurz- (= 30 Tage) und Langzeitkomplikationen (>30Tage).

Ergebnisse:

Eine erfolgreiche Portimplantation am Unterarm mit korrekter Positionierung des Portkatheters in der Vena cava superior gelang in 98,9% der Fälle. Dabei wurden keine periprozeduralen Major Komplikationen beobachtet. In der Follow-up Periode von insgesamt 603898 Kathetertagen (343/Patient) mussten 158 Portsysteme aufgrund von Komplikationen vorzeitig explantiert werden (8,9%). Die häufigsten Komplikationen stellten lokale Infektionen im Bereich der Portkammer (2,9%), eine symptomatische Thrombose der porttragenden Vene (2,2%), Diskonnektionen und Katheterleckagen (1,4%) sowie okkludierende Thrombosen an der Katheterspitze (1,4%) dar.

Schlussfolgerungen:

Die radiologische Portimplantation am Unterarm ist ein minimal-invasiver, einfacher und sicher Eingriff mit einer hohen technischen Erfolgsrate ohne periprozedurale Major Komplikationen sowie einer niedrigen Rate an Kurz- und Langzeitkomplikationen.

E-Mail: moritz.wildgruber@tum.de