Rofo 2014; 186 - VO405_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373100

TIPS bei Patienten mit portaler Hypertension aufgrund von Leberzirrhose: Vergleich von initialem technischen Outcome und Langzeitoffenheitsraten zwischen Stent und PTFE-Stentgraft

T Rodt 1, J Lauermann 1, D Hasdemir 1, A Potthoff 2, S Marquardt 1, C von Falck 1, H Rosenthal 1, F Wacker 1, B Meyer 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover

Zielsetzung:

Ziel war der Vergleich des initialen technischen Outcome und der Langzeitoffenheitsraten zwischen Stent und Polytetrafluorethylen (PTFE)-Stentgraft zur Anlage eines transjugulärem intrahepatischen portosystemischen Shunt (TIPS) bei Patienten mit portaler Hypertension aufgrund von Leberzirrhose.

Material und Methodik:

170 Patienten (56w, 114 m; MW 56,1J) erhielten in 5 konsekutiven Jahren eine TIPS Anlage; 47,1% (n = 80/Gruppe 1) mit einen Stent (WALLSTENT, Boston Scientific, Durchmesser MW 12 mm), 48,8% (n = 83/Gruppe 2) mit einen Stentgraft (GORE VIATORR, Durchmesser MW 9,7 mm). In 4,1% (n = 7) war die Anlage nicht erfolgreich. Interventionsdaten, periprozedurale Bildgebung, Follow-up Ultraschall und Patientenakten wurden mithilfe einer Datenbank im Hinblick auf prognostische Faktoren für das initiale technische Outcome, die Langzeitoffenheit und Unterschiede zwischen den beiden Gruppen analysiert. Zusätzlich erfolgte eine Kostenanalyse.

Ergebnisse:

Bei einem technischen Erfolg von 95,9% betrug der mittlere portosystemische Gradient 21,9cmH2O (SD 6,5) vor und 6,9cmH2O (SD 2,9) nach TIPS Anlage. Die mittlere Durchleuchtungszeit betrug 15,4 min (SD 10,7), das Dosisflächenprodukt 19407,3cGy*cm2 (SD 12920,6). Ultraschall Verlaufskontrollen nach TIPS lagen in 77,7% (n = 132) vor. Die mittlere Follow-up Zeit betrug 244,7 d (SD 340,5). Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des technischen Erfolg oder der interventionellen Senkung des portosystemischen Druckgradienten zwischen Stent- und Stentgraftgruppe. Eine Kaplan-Meier Analyse zeigte signifikante Unterschiede für 14 d-Offenheit (Gruppe 1 90% vs. Gruppe 2 100%, p = 0,004) und Langzeitoffenheit (2J) (Gruppe 1 83,3% vs. Gruppe 2 93,1%, p = 0,037).

Schlussfolgerungen:

Stent und Stentgraft erlauben die TIPS Anlage mit hohem technischen Erfolg und gutem initialem technischem Outcome. Die Kurz- und Langzeitoffenheitsrate der Stentgraft-Gruppe war signifikant höher verglichen mit der Stent-Gruppe.

E-Mail: rodt.thomas@mh-hannover.de