Rofo 2014; 186 - VO316_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373108

Erscheinungsmuster von Virchow-Robin-Räumen bei Kindern und Jugendlichen im MRT: eine retrospektive Analyse von 208 Fällen

N Leclair 1, M Lorenz 2, I Sorge 1, L Ritter 1, FW Hirsch 1
  • 1Uniklinikum Leipzig, Selbstständige Abteilung für Pädiatrische Radiologie, Leipzig
  • 2Augenzentrum Dresden, Dresden

Zielsetzung:

Durch eine retrospektive Auswertung von cMRTs sollten erweiterte oder auffällige Virchow-Robin-Räume (VRR) bei Kindern näher klassifiziert werden.

Material und Methodik:

Die cMRT's von 208 pädiatrischen Patienten im Alter von 0 – 17 Jahren mit beschriebenen, „auffälligen“ VRR wurden retrospektiv ausgewertet. Eine Kontrollgruppe von 40 pädiatrischen, cerebral unauffälligen Patienten wurde zum Vergleich herangezogen. Anhand dieses Vergleiches wurde eine Klassifikation der VRR in 3 Gradeinteilungen (1 = unauffällig, 3 = auffällig) vorgenommen. Nachfolgend wurde geprüft, inwieweit die Faktoren Alter, Geschlecht und Grunderkrankung eine Korrelation mit dem Ausmaß der Dilatation und Häufigkeitsverteilung der VRR im Gehirn aufzeigten.

Ergebnisse:

: In der Kontrollgruppe wiesen lediglich 35% max. VRR-Ø > 2 mm auf, in der Patientengruppe 66%. Erweiterte VRR > 5 mm traten in der Frontalregion nur bei Patienten mit Stoffwechseldefekten, in der Parietalregion bei Patienten mit Stoffwechseldefekten und nach Tumortherapie auf; während in der Occipitalregion kein Trend erkennbar war. Insgesamt waren die Basalganglien am häufigsten von erweiterten VRR betroffen.

Schlussfolgerungen:

Es zeigten sich bei den bisher untersuchten 208 Patienten mit erweiterten VRR verschiedene Korrelationen mit Befundkonstellationen, aber vorläufig kein pathognomisch wegweisender Richtungsbefund zu einer zugrundeliegenden Krankheitsentität.

E-Mail: nadine.leclair@medizin.uni-leipzig.de