Rofo 2014; 186 - VO107_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373150

Korrelation des MRT mit klinischen Befunden bei Patienten mit Dysfunktion des Temporomandibulargelenks (TMG): Eine retrospektive Analyse

T Vogl 1, H Lauer 1, T Lehnert 2, H Soekamto 1, N Naguib 2, N Filmann 3, P Ottl 4
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für zahnärztliche Prothetik, Frankfurt a.M.
  • 2Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
  • 3Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Biostatistik, Frankfurt a.M.
  • 4Universitätsklinikum Rostock, Klinik für zahnärztliche Prothetik, Rostock

Zielsetzung:

Bestimmung der Korrelation zwischen Magentresonanztomografie (MRT) und klinischen Befunden und Evaluation der Validität des MRTs bei Patienten mit Dysfunktion des Temporomandibulargelenks (TMG).

Material und Methodik:

In einer retrospektiven Studie wurde bei 794 Patienten (546 Frauen, 248 Männer; mittleres Alter: 38,7 Jahre) eine Dysfunktion des TMGs diagnostiziert und ein MRT (T1- und T2-gewichtete Sequenzen; parasagittal und parakoronal) durchgeführt. Einfragebogen sowie radiologische und klinische Befunde wurden bezüglich statistisch signifikanter Korrelationen mittels PASW Statistik analysiert. Die analysierten Parameter waren Geschlecht, Alter, Diskusposition, Gelenksdegeneration, Arthralgie, Mundöffnung, Kondylusposition und klinischer Progress.

Ergebnisse:

Von allen TMGs zeigten 62% physiologische, 35% anteriore und 3% posteriore Diskuspositionen. Der Vergleich von klinischer Untersuchung und MRT als Goldstandard wies eine Spezifität von 87,93% und eine Sensitivität von 72,94% auf. Eine signifikante Korrelation zwischen Diskuslänge, Kondylusmorphologie und Diskusverlagerung konnte dokumentiert werden. In der MRT-Darstellung zeigte sich, dass mit dem Anstieg der intraartikulären Flüssigkeit der Grad der Arthralgie im Gegensatz zur Mundöffnung signifikant stieg.

Schlussfolgerungen:

Spezifität und Sensitivität bei anteriorer Diskusverlagerung und ossären Veränderungen im TMG waren hoch akzeptabel. Unsere Ergebnisse bestätigten die MRT-Diagnostik bei Dysfunktion des TMG als Goldstandard. Trotz zusätzlicher Informationen sollte ein MRT allerdings primär bei schweren, therapieresistenten Fällen oder für die chirurgische Planung genutzt werden, um Kosten zu reduzieren.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de