Rofo 2014; 186 - WS109_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373153

Speicheldrüsenerkrankungen

CR Habermann 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Das Gewebe der Speicheldrüsen kann durch eine große Anzahl verschiedener pathologischer Prozesse affektiert werden: Entzündlich, infektiös, obstruktiv, systemisch, traumatologisch oder tumorös. Die Vielfalt der primären Neoplasien der Speicheldrüsen ist dabei größer als in jedem anderen menschlichen Organ. Die klinische Diagnostik basiert auf einem Spektrum an invasiven und nicht invasiven Methoden mit dem Ziel, durch eine möglichst exakte Klassifikation den Patienten einer optimalen Therapie zuzuführen. In erster Linie ist hier natürlich die Sonografie zu nennen, die unbestritten die diagnostische Methode der ersten Wahl darstellt. Aber auch die Kernspintomografie und – wenn auch weniger – die Computertomografie haben in der Diagnostik der großen Speicheldrüsen durchaus ihren Stellenwert. Dabei ist es aufgrund der Vielfalt der Erkrankungen eben nicht ausreichend nur zwischen Entzündung und Tumor zu differenzieren, sondern zwischen akuten oder chronischen Entzündungen zu unterscheiden und auch differentialdiagnostische Erwägungen innerhalb der Tumoren anzubieten. Im Rahmen der präoperativen Tumordiagnostik stellt die Feinnadelaspirationszytologie in vielen Zentren die Methode der Wahl dar. Diese Methode ist jedoch mit diversen Schwierigkeiten behaftet und invasiv. Wünschenswert wäre hier eine nicht invasive Methode, die in der Lage ist verschiedene Entitäten zu differenzieren und darüber hinaus ein exaktes präoperatives Staging zu bieten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Funktionsdiagnostik der großen Speicheldrüsen bei Patienten mit z.B. chronisch entzündlichen oder systemischen Erkrankungen, aber auch vor, während und nach der Strahlentherapie des Kopf- und Halsbereichs.

Lernziele:

Im Rahmen des Kurses sollen:

  • die wichtigsten Erkrankungen der Speicheldrüsen repetiert werden,

  • das Potential der verschiedenen diagnostischen Methoden dargestellt werden

  • typische bildgebende Muster verschiedener Erkrankungen aufgezeigt werden

E-Mail: c.habermann@uke.de