Rofo 2014; 186 - VO303_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373171

Mamma-MRT zur Abklärung unklarer mammografischer und sonografischer Befunde

K Strobel 1, S Schrading 1, NL Hansen 1, A Barabasch 1, T Dirrichs 1, CA Gaspar 1, CK Kuhl 1
  • 1UK Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen

Zielsetzung:

Die aktuellen ACR-Guidelines raten davon ab, Mamma-MRT zur Abklärung unklarer Befunde in Mammografie (Mx) und Ultraschall (US) einzusetzen. Diese Arbeit untersucht, ob die Abklärung unklarer Befunde in Mx und US mittels MRT den Positiven Prädiktiven Wert (PPV) steigern und somit Biopsien falsch-positiver Befunde ersparen kann.

Material und Methodik:

Im Zeitraum 6/2010 – 4/2012 wurden 265 Patienten mit 277 unklaren Befunden (BIRADS 3, 4, 0) in Mx (n = 172, 56 Herdbefunde, 33 asymmetrische Verdichtungen, 12 Architekturstörungen, 71 Mikrokalk) und US (n = 105, 75 Raumforderungen, 30 andere auffällige Ultraschallbefunde wie fokale Schallabschwächung, Architekturstörungen) mittels MRT untersucht.

Alle BIRADS-4- und -5-Läsionen wurden histologisch gesichert, BIRADS-1- und -2-Läsionen wurden nicht histologisch gesichert mit Ausnahme von Mikrokalk. Alle nicht-biopsierten Patienten (BIRADS 1, 2, 3) erhielten langfristige Verlaufskontrollen über bislang 18 – 30 Monate. Bei MR-BIRADS-3-Läsionen erfolgten zusätzliche kurzfristige Verlaufskontrollen.

Ergebnisse:

Für unklare Befunde in Mx stieg der PPV von 19,6% (11/56) auf 91,7% (11/12) für Herdbefunde, von 3% (1/33) auf 50% (1/2) für asymmetrische Verdichtungen, von 8,3% (1/12) auf 25% (1/4) für Architekturstörungen und von 23,9% (17/71) auf 68,2% (15/22) für Mikrokalk.

Für unklare Befunde in US stieg der PPV von 13,3% (10/75) auf 71,4% (10/14) für Raumforderungen und von 3,3% (1/30) auf 50% (1/2) für andere unklare US-Befunde.

Die MRT zeigte zusätzliche suspekte Befunde bei 4/265 Patienten, hierunter 1 histologisch gesichertes Mamma-Karzinom. Bislang wurde bei keinem Patienten, bei dem aufgrund einer MR-BIRADS-1, -2-, oder -3- Kategorisierung keine Biospie erfolgte, ein invasives Mamma-Karzinom, DCIS oder progrediente Befunde in der konventionellen Bildgebung festgestellt.

Schlussfolgerungen:

MRT steigert den PPV für unklare Befunde in Mx und US. Der Einsatz der MRT kann in erfahrenen Händen die Anzahl von Biopsien falsch-positiver Befunde aus Mx und US reduzieren helfen.

E-Mail: kstrobel@ukaachen.de