Rofo 2014; 186 - VO310_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373176

Evaluierung der Computer (CAD)-gestützten Analyse der MR-Mammografie zur Abschätzung des Differenzierungsgrades, der Histologie und des Rezeptorstatus von Mammakarzinomen

J Grüneisen 1, F Grabellus 1, R Kimmig 2, M Forsting 3, T Lauenstein 3, L Umutlu 3
  • 1Uniklinik Essen, Institut für Pathologie und Neuropathologie, Essen
  • 2Uniklinik Essen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Essen
  • 3Uniklinik Essen, Radiologie, Essen

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Evaluierung des Potenzials der Computer-gestützten Analyse von MR Mammografien zur Abschätzung des Differenzierungsgrades von histologisch gesicherten Mammakarzinomen sowie einer möglichen Assoziation der CAD-Analyse zur Tumorhistologie und zum Rezeptorstatus.

Material und Methodik:

140 Patientinnen mit 157 histologisch gesicherten Mammakarzinomen unterzogen sich einer prätherapeutischen MR Mammografie. Es erfolgte eine Computer-gestützte Analyse (iCAD, Nashua, NY) der Kontrastkinetik der Läsionen. Die initiale Signalintensität wurde durch Farbintensitäten codiert: Ein langsamer Anstieg wurde dunkel, ein mittlerer Anstieg wurde mittel, ein schneller Anstieg wurde hell codiert. Der postinitiale Signalverlauf wurde durch die Farbe codiert: Blau für eine zunehmende Signalintensität, grün für ein Plateau und rot für ein Wash-out. Die pharmakokinetischen Parameter wurden anhand des Tofts-Model analysiert. Die Signifikanzniveaus wurden mithilfe des Kruskal-Wallis-Tests ermittelt.

Ergebnisse:

Die zweidimensionale und volumetrische Analyse zeigte eine signifikante Korrelation der Kontrast- und Pharmakokinetik zum Tumorgrading, durch die Einteilung „Hell Rot“ (Median;G1: 5,73%, SD: 8,6; G2: 7,51%, SD: 9,3; G3: 18,18%, SD: 7,9%) und „Dunkel Blau“ (Median; G1: 44,05%, SD: 22,51; G2: 32,71%, SD: 14,67; G3: 22,53%, SD: 13,27) sowie einem stufenförmigem Anstieg der Permabilität (p < 0,05). Maligne Charakteristika der Kontrast- und Pharmakokinetik zeigten höhere Assoziationen zu invasiv duktalen als zu lobulären Tumoren (p < 0,05). Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen der funktionellen Analyse der MR Mammografie und dem Rezeptorstatus nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen:

Die CAD-Analyse der Kontrast- und Pharmakokinetik weist eine Korrelation zum Differenzierungsgrad und der Histologie invasiver Mammakarzinome auf. Da diese Parameter als wichtige Faktoren zur Abschätzung des Gesamtüberlebens gelten, kann die CAD-Analyse der MRM möglicherweise auch initiale prognostische Informationen bieten.

E-Mail: johannes.grueneisen@uk-essen.de