Rofo 2014; 186 - VO310_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373177

18F-FDG- PET/MRT der Brust: Vergleich 16 versus 4 Kanal Spule im Rahmen des lokalen Stagings bei Mammakarzinom Patientinnen: erste Ergebnisse

S Kinner 1, B Gomez 1, TD Pöppel 1, J Grüneisen 2, K Nassenstein 2, A Bockisch 1, J Nagarajah 1
  • 1Uniklinik Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 2Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Zielsetzung:

Simultane PET/MRT Untersuchungen werden seit ungefähr zwei Jahren für einige Indikationen erfolgreich eingesetzt. Für das lokale Staging von Mamma-Karzinomen fehlte zunächst eine dezidierte Brustspule, weshalb bislang die üblichen 16-Kanal Spulen vom MRT verwendet wurden – mit mäßiger Bildqualität. Wir vergleichen eine neue, dezidierte 4-Kanal PET/MRT Spule intraindividuell mit der bisherigen 16-Kanal MRT Spule.

Material und Methodik:

18 konsekutive Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom wurden einer 18F-FDG PET/MRT (Magnetom Biograph mMR) Untersuchung unterzogen. Es erfolgten MRT Aufnahmen der Brust und eine simultane PET Untersuchung mit einer 16-Kanal Spule sowie unmittelbar danach mit einer neuen dedizierten 4-Kanal Spule (Siemens). Es erfolgte eine quantitative Auswertung hinsichtlich Läsionsdetektion und SUVmax. Für eine qualitative Auswertung hinsichtlich der PET-Bildqualität wurde ein 5 Punkte Score (sehr gut (1) bis nicht verwertbar (5)) eingesetzt. Zusätzlich wurde untersucht, ob die mit der 16-Kanal Spule bekannten mediolateralen Signalauslöschungen im PET auch mit der 4-Kanal Spule vorhanden sind.

Ergebnisse:

In beiden Untersuchungen wurden insgesamt 30 Läsionen detektiert (n = 24 Primärtumore und n = 6 Lymphknotenmetastasen). Die medianen SUVmax Werte betrugen bei der 16-Kanal Spule 2,7 (range: 0,8 – 12,9) und bei der 4-KanalSpule 4,5 (range: 1,3 – 20,4) (p < 0,005). Das visuelle Scoring betrug wie folgt:16-Kanal Spule: n=14 Score 1–3, n=4 Score 4–5; 4-Kanal-Spule: n=15 Score 1–3, n=3 Score 4–5.In beiden Untersuchungen zeigten sich die bekannten Signalauslöschungen/Artefakte an der medialen und lateralen Brust.

Schlussfolgerungen:

Beide Spulen sind hinsichtlich der Läsionsdetektion gleichwertig. Vermutlich aufgrund der Schwächungskorrektur waren die SUVmax-Werte in der 4-Kanalspule signifikant höher. Auch mit der dezidierten Spule sind Artefakte zu beobachten, was sich hinsichtlich von Läsionsdetektion in diesem Areal nachteilig auswirken kann.

E-Mail: Sonja.Kinner@uni-due.de