Rofo 2014; 186 - VO310_6
DOI: 10.1055/s-0034-1373181

Notwendigkeit der immunhistochemischen Untersuchung zum Ausschluss von Malignität in benignen MR gesteuerten und mammografisch gesteuerten Vakuumbiopsien (VAB)

S Schrading 1, K Strobel 1, C Kuhl 1
  • 1Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der RWTH Aachen, Aachen

Zielsetzung:

Der Ausschluss eines DCIS mittels der Lichtmikroskopie von HE-gefärbten Schnitten bei benignen, speziell proliferativen Brustläsionen ist oft schwierig. Daher wird die Lichtmikroskopie oft durch immunhistochemische Färbungen (IHF) ergänzend. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit von IHF zur sicheren Beurteilung von benignen Befunden in der MR- versus der mammografisch gesteuerten VAB zu untersuchen.

Material und Methodik:

Zwischen 06 – 2011 und 12 – 2012 wurden 439 MR-gesteuerte VAB von anreichernden Befunden in der MRT und 216 mammografisch gesteuerte VAB zur Abklärung suspekter Mikroverkalkungen durchgeführt. Alle VAB wurden mit dem 9G ATEC Biopsiesystem durchgeführt. Nach standardisierter Fixation, HE-Färbung und Zuschneidung wurden die HE gefärbten Schnitte von spezialisierten Brustpathologen befundet. Falls der Pathologe anhand der Lichtmikroskopie keine sichere Diagnose stellen konnte, wurden ergänzende IHF angefertigt. Wir untersuchten die Häufigkeit, mit der die Pathologen ergänzenden IHF benötigten, um Malignität, speziell ein DCIS, in MR-tomografisch und mammografisch gewonnen Proben sicher auszuschließen

Ergebnisse:

53% (232/439) der MR-gesteuerten VAB und 62% (135/216) der mammografisch gesteuerten VAB waren benigne. Bei den Proben, die unter MRT-Steuerung entnommen wurden, waren in 45% (105/232) ergänzende IHF notwendig. Bei den mammografischen Proben erfolgten bei 7,4% (10/135) eine ergänzende IHF. Unter den MR-Läsionen, erforderten alle Risiko-Läsionen wie ADH, LIN und FEA eine ergänzende IHF, aber auch eine hohe Anzahl der UDHs (56,5% (13/23)) und sklerosierender Adenose (43,3% (13/30)). Unter den mammografischen Befunden, erforderten ausschließlich Risiko-Läsionen (ADH, FEA, LIN) eine ergänzende IHF (10/10)

Schlussfolgerungen:

Die Mehrheit der benignen anreichernden MRT Läsionen erfordern IHF zum sicheren Ausschluss von Malignität, speziell zum Ausschluss eines DCIS. Dies weist darauf hin, dass anreichernde Befunde in der MRT, die ein DCIS imitieren auch in der Lichtmikroskopie einem DCIS ähneln

E-Mail: sschrading@ukaachen.de