Rofo 2014; 186 - FFF401_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373197

Mikroverkalkungen

M Müller-Schimpfle 1
  • 1Klinikum Frankfurt Höchst, Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Frankfurt a.M.

Die Erkennung und Beurteilung von Mikrokalk ist das Alleinstellungsmerkmal der Mammografie. Mikrokalk dient in besonderem Maße der Früherkennung von Malignomen und ihrer Vorstufen: durch eine systematische mammografische Früherkennung steigt der Anteil an DCIS an den Malignomen um den Faktor 4 – 5 an; hinzu kommen noch die Läsionen mit unsicherem malignen Potenzial (B-3-Läsionen wie die flache Epithelatypie oder die atypischen Hyperplasien). Andererseits finden sich Mikroverkalkungen im Früherkennungs-Mammogramm ca. um den Faktor 5häufiger im Zusammenhang mit gutartigen Veränderungen der Brust als im Zusammenhang mit Malignomen.

Damit besteht die Notwendigkeit sowohl möglichst hoher Sensitivität als aber auch hoher Spezifität. Die Schwierigkeit in der Diagnostik von Mikrokalk spiegelt sich unter anderem in der Vielzahl von Klassifikations-Systematiken wider.

Zwei Determinanten haben sich als voneinander unabhängig und hilfreich zur Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit in der Entdeckung maligner Läsionen erwiesen: a) keine typisch benigne Morphologie der einzelnen Verkalkungen; b) kein disseminiertes Verteilungsmuster der Kalkgruppe. Ein neues Auftreten des Kalks oder ein erhöhtes Mamma-Ca-Risiko aufgrund Anamnese erhöht das Malignomrisiko der Kalkgruppe relevant. Eine Ausnahme stellt hier lediglich die Situation nach einer BET dar, die ein eher kontrollierendes Verhalten von neu aufgetretenen, möglicherweise dystrophen Verkalkungen zulässt.

Malignomverdächtig ist vor allem die Kombination aus: a) mehr als vier Einzelverkalkungen in einer Gruppe; b) von typisch benigner Kalkmorphologie abweichende Einzelkalktypen; c) regionale, segmentale oder lineare Verteilungsmuster. Didaktisch bewährt hat sich für die Einteilung der Verkalkungen in die BIRADS-Klassifikation die Verwendung eines Matrix-Systems.

Lernziele:

Klassifikation von Mikrokalk und dessen Bedeutung als Alleinstellungsmerkmal der Mammografie.

E-Mail: mms@klinikumfrankfurt.de