Rofo 2014; 186 - WS407_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373200

DCIS und Hochrisikoläsionen

W Buchberger 1
  • 1TILAK, Innsbruck

Das ductale Carcinoma in situ (DCIS) ist eine präinvasive Läsion und zeigt in 30%-50% eine Progression zum invasiven Karzinom. Das Wachstumsmuster ist häufig diskontinuierlich mit "skip lesions" innerhalb eines Gangsystems oder Befall benachbarter Milchgänge. Zusammen mit einer inkompletten Ausbildung von Mikroverkalkungen in der Mammografie führt dies zu einer Unterschätzung der Tumorausdehnung in 16% (Comedo-Typ) bis 47% (non Comedo-Typ).

In der MRT präsentieren sich DCIS meist als nicht massenartiges Enhancement mit linearer, segmentaler oder regionaler Verteilung. Die Kontrastkinetik ist variabel, wobei insbesondere low und intermediate grade DCIS meist einen kontunuierlichen Anstieg oder eine Plateaukurve aufweisen. Die Sensitivität in der Detektion von DCIS liegt für die MRT mit über 90%% deutlich höher als für die Mammografie. Im präoperativen Tumorstaging ergibt die MRT in ca. 80% eine korrekte Vorhersage oder eine moderate Überschätzung der Tumorausdehnung und ist damit genauer als die Mammografie. In einer prospektiven Studie lag die Rate primärer RO-Resektionen nach MRT mit 70% signifikant höher als ohne MRT (46%), wobei es in 45% der Fälle zu einer Änderung des geplanten operativen Vorgehens kam.

Hochrisikoläsionen umfassen atypische duktale Hyperplasien (ADH), flachzellige epitheliale Atypien (FEA), lobuläre intraepitheliale Neoplasien (LIN: atypische lobuläre Neoplasie und lobuläres Carcinomata in situ), papilläre Läsionen und radiäre Narben. Sie sind meist inzidentelle Befunde und zeigen mit Ausnahme der Milchgangspaillome keinen charakteristischen MR-tomografischen Aspekt. Die histologische Unterschätzungsrate liegt bei 13%- 57%.

Lernziele:

  • DCIS sind in ca. 90% in der MRT nachweisbar und zeigen meist ein nicht massenartiges Enhancement.

  • Die MRT ist der Mammografie in der Detektion und in der Abschätzung der Ausdehnung von DCIS überlegen.

  • Hochrisikoläsionen zeigen meist keinen charakteristischen MR-tomografischen Aspekt.

E-Mail: wolfgang.buchberger@tilak.at