Rofo 2014; 186 - VO206_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373255

Abschätzung des metastatischen Potenzials beim murinen Mammakarzinom mittels optischer in vivo Bildgebung zur Darstellung Tumor-assoziierter Makrophagen

HN Große 1, K Barczyk-Kahlert 1, A Becker 2, T Vogl 3, W Heindel 2, C Bremer 4, C Geyer 5, M Eisenblätter 5
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Immunologie, Münster
  • 2Universitätsklinikum Münster, Institut für klinische Radiologie, Münster
  • 3Universitätsklinikum Münster, Insitut für Immunologie, Münster, Interdisziplinäres Zentrum für klinische Forschung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • 4St. Franziskus Hospital Münster, Klinik für Radiologie, Münster
  • 5Universitätsklinikum Münster, Institut für klinische Radiologie, Münster, Interdisziplinäres Zentrum für klinische Forschung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Zielsetzung:

Das zelluläre Tumor-Mikromilieu hat wesentliche Funktion für das lokale Wachstum sowie die Metastasierung von Tumoren und wird maßgeblich von Tumor-assoziierten Makrophagen (TAM) bestimmt.

Im Rahmen dieser Studie sollte untersucht werden, inwiefern die mittels Optischer Bildgebung (OI) dargestellte TAM-Aktivität die Differenzierung von Tumoren im Hinblick auf ihr metastatisches Potenzial erlaubt. Dazu wurden die von TAM vermittelte Proteasenaktivität sowie das von TAMs aktivitätsabhängig ausgeschüttete Protein S100A9 mittels spezifischer Sonden adressiert.

Material und Methodik:

Drei Einzelzellklone eines murinen Mammakarzinoms mit unterschiedlicher Fähigkeit, Metastasen auszubilden (4T1 > 168FAR > 67NR – manifeste Metastasen > regionale Lymphknoten > lokales Wachstum) wurden syngen orthotop in weibliche Balb/c Mäuse implantiert.

Bei einer Tumorgröße von 4 – 6 mm wurden ein Cy5.5 markierter S100A9 Antikörper und das Proteasen detektierende Kontrastmittel ProSense 750EX (PerkinElmer Inc.) i.v.-injiziert (je 2 nmol Dye). OI wurde 24h nach Sondeninjektion durchgeführt. Zur Validierung der Bildgebung wurden die Tumoren mittels Durchflußcytometrie (FACS) und Immunhistochemie (IHC) analysiert.

Ergebnisse:

Die untersuchten Tumorzelllinien zeigten signifikant unterschiedliche Signale in S100A9 und Proteasen-Bildgebung, wobei Signal und Metastasenneigung korrelierten (4T1 > 168FAR > 67NR: aS100A9-Imaging: 388,8 > 325,6 > 253,2 AU; p = 0,05; ProSense: 463,9 > 214,9 > 165,6; p = 0,05).

Die Ergebnisse ließen sich durch IHC und FACS validieren. Im FACS konnte außerdem die S100A9-Expression Zellen monozytären Ursprungs (TAM) zugeordnet werden. Das spezifische Signal korrelierte mit der Dichte S100A9-positiver Monozyten (p = 0,001, R2 = 0,53) im Immunzellinfiltrat des Tumors.

Schlussfolgerungen:

Die Darstellung von TAM mittels spezifischer OI konnte mittels FACS und IHC validiert werden. Die anhand der OI festgestellte TAM-Dichte und -Aktivität erlaubte die Abschätzung des metastatischen Potenzials von murinen Brusttumoren.

E-Mail: nils@großehokamp.de