Rofo 2014; 186 - VO106_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373290

Bildqualitativer Vergleich eines röntgenstereotaktischen Ganzkörperaufnahmesystems mit der direkten Flachdetektor-Radiografie anhand von Untersuchungen des Beckens und des Knies

KB Krug 1, C Weber 1, H Schwabe 2, NM Sinzig 3, B Wein 4, D Müller 1, K Wegmann 5, S Peters 6, V Sendler 6, K Ewen 6, M Hellmich 7, D Maintz 1
  • 1Uniklinik Köln, Radiologisches Institut, Köln
  • 2Malteserkrankenhaus Bonn/Rhein Sieg, Institut für diagnostische Radiologie, Bonn
  • 3Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg
  • 4Gemeinschaftspraxis im Kapuzinerkarree, Aachen
  • 5Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie, Köln
  • 6Prüfstelle für Strahlenschutz GmbH, Wennigsen
  • 7Universität zu Köln, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie, Köln

Zielsetzung:

Das System „EOS“, EOS Imaging, ermöglicht die simultane Röntgenuntersuchung größerer Skelettabschnitte in 2 Ebenen und die Messung räumlich exakter Winkel anhand der beiden simultan erhobenen Bilddatensätze. Dem stehen eine niedrige Ortsauflösung und hohe Investitionskosten gegenüber. Eine Verbesserung der Kosten-Nutzen-Relation ist durch den zusätzlichen Einsatz des Verfahrens in der morphologischen Skelettdiagnostik denkbar. Daher sollte beantwortet werden, ob die Bildqualität der EOS-Technologie der der Flachdetektor (FD)-Technik als dem Referenzstandard in der klinischen Routinediagnostik vergleichbar ist.

Material und Methodik:

In die Auswertung wurden alle 114 Patienten der Orthopädischen Klinik eingeschlossen, bei denen in einem max. Abstand von 3 Monaten ohne klinisch-radiologische Befundänderung eine EOS-Ganzbeinuntersuchung und eine FD-Untersuchung des Beckens bzw. des Knies vorlag. Aus den elektronischen Bilddatensätzen der sagittalen Ganzbeinaufnahmen wurden den FD-Aufnahmen entsprechende Bildausschnitte angefertigt. Die pseudonymisierten EOS- und FD-Bilder wurden bezüglich der Abbildungsgüte anatomischer Strukturen in randomisierter Reihenfolge durch 4 Radiologen unabhängig voneinander ausgewertet.

Ergebnisse:

In der Zusammensicht aller Auswerter und Skelettregionen wurde die FD-Technologie im Mittel bei 83%± 13% Standardabweichung der Paarvergleiche (Min. 48%, Max. 100%) und die EOS-Bilder bei 2%± 3% Standardabweichung der Paarvergleiche (0%, 10%) als bildqualitativ überlegen eingestuft. 0,8%± 3% der FD-Bilder (0%, 17%) und 30%± 34% der EOS-Bilder (0%, 100%) wurden als diagnostisch ungenügend bewertet. 30%± 33% (0%, 100%) der Paarvergleiche ergaben eine diagnostisch unzureichenden Einstufung der EOS-Bilder und eine diagnostisch adäquate Bewertung der FD-Aufnahmen.

Schlussfolgerungen:

Die Bildqualität der EOS-Ganzbeinaufnahmen ist mit der derzeit verfügbaren Detektortechnologie in Bezug auf die morphologische Diagnostik der Knochenstruktur im Vergleich zur FD-Technik unterlegen.

E-Mail: Barbara.krug@uk-koeln.de