Rofo 2014; 186 - VO106_9
DOI: 10.1055/s-0034-1373295

Quantitative MR Bildgebung des Sprunggelenkes: Der Effekt axialer Traktion auf T2 Relaxationszeiten und Diffusionswerte des Gelenkknorpels

P Jungmann 1, T Baum 1, C Schäffeler 2, M Sauerschnig 3, A Mann 4, C Ganter 1, O Bieri 5, EJ Rummeny 1, K Wörtler 1, JS Bauer 6
  • 1Technische Universität München, Institut für Radiologie, Klinikum rechts der Isar, München
  • 2Kantonsspital Graubünden, Muskuloskelettale Radiologie, Chur, Schweiz
  • 3Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, München
  • 4Technische Universität München, Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, München
  • 5Universität Basel, Radiologische Physik, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Basel, Schweiz
  • 6Technische Universität München, Abteilung für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Klinikum rechts der Isar, München

Zielsetzung:

Ziel dieser Arbeit war, den Einfluss axialer Traktion im oberen Sprunggelenk (OSG) auf quantitative Gelenkknorpel-Degradations-Parameter zu untersuchen.

Material und Methodik:

Acht Freiwillige wurden in Ruhe und mit axialer Traktion des OSG von 6 kg am 3T MRT untersucht. Zur morphologischen Evaluation wurden eine koronare und sagittale T1 gewichtete (w) Turbo Spin Echo (TSE) Sequenz mit DRIVE Puls und eine sagittale fettgesättigte intermediär gewichtete (IMfs) TSE Sequenz angefertigt. Zur quantitativen Beurteilung der Degradation des Gelenkknorpels wurden eine sagittale 2D multislice-multiecho (MSME) SE T2-w Sequenz, eine sagittale steady-state free-precession (SSFP) T2-w Sequenz und eine sagittale SSFP Diffusions-w Sequenz (DWI). Für die statistische Analyse wurden gepaarte t-tests verwendet. Für Reproduzierbarkeitsanalysen wurden Variationskoeffizienten (CV) von zwei unabhängigen Untersuchern berechnet.

Ergebnisse:

Die Abgrenzbarkeit der Knorpeloberfläche war in MR Bildern mit axialer Traktion signifikant besser (p < 0,05), insbesondere in koronaren T1-w Bildern. MSME T2 war signifikant verschieden zwischen Bildern mit und ohne Traktion (Tibia, P=0,016; Talus, P=0,007). Während in Bildern ohne Traktion T2 zwischen Tibia und Talus nicht signifikant verschieden war (Mittelwert ±SEM, 43,5±1,6ms vs. 44,1±0,9ms, P=0,658), war T2 bei axialer Traktion an der Tibia kleiner als am Talus (40,0±1,6ms vs. 46,1±1,0ms, p < 0,001). SSFP T2 war verschieden zwischen Tibia und Talus bei axialer Traktion (P=0,005; ohne Traktion, P=0,289). Der SSFP DWI Wert des Talus war signifikant verschieden zwischen Bildern mit und ohne Traktion (P=0,035). Die Reproduzierbarkeit war besser für die Segmentierung auf Bildern mit Traktion (Tibia T2, CV, Intra-Beobachter 1,5% und 1,7% vs. 1,7% und 3,7%, Inter-Beobachter 3,4% vs. 5,2%).

Schlussfolgerungen:

Axiale Traktion des OSG während der MR Bild-Akquisition stellt die Knorpeloberfläche besser dar und verbessert die Abgrenzbarkeit der Kompartimente und die Reproduzierbarkeit der quantitativen Knorpel-Parameter.

E-Mail: pia.jungmann@tum.de