Osteonekrose, Osteomyelitis

Infektion und Ischämie sind pathogenetische Faktoren von Krankheiten, die mittels der Projektionsradiograpie erkannt und beschrieben werden können. Dies gelingt, weil wir wissen, wie die Krankheiten in ihrem Verlauf funktionieren und wie der Knochen auf die Krankheitsabläufe reagiert (Pathophysiologie). Wie immer gilt: Wir sehen, was wir wissen.

Projektionsradiografische Phänomene bei infektiösen Knochenerkrankungen:

• Knochendefizit (Osteopenie und Osteolyse)

• • Spongiosazerstörung

  • glatte und lakunäre Markraumerweiterung

  • reguläre Resorption der Havers'schen Kanäle (Tunnelierung, "striäres" Bild, "permeativ")

  • Irreguläre Resorption der Havers'schen Kanäle ("mottenfrass")

  • Subperiostale Resorption (Arrosion)

• Knochenvermehrung (Osteosklerose und Hyperostose, d.h. fokale Dichteerhöhung ohne oder mit Formveränderung des Knochens)

• • Periostreaktion (fokale versus transfokale Ausbreitung, verschiedene Ausprägungsformen der Periostreaktion als Differenzierungskriterium vor allem zum Tumor)

  • diffuse reaktive Knochenneubildung,

  • Sklerosesaum

  • Sequester

Projektionsradiografische Phänomene bei ischämischen Knochenerkrankungen:

Ausgelöschte Grenzlamelle, subchondrale Fraktur, Kollaps des Knochens, zystoider Umbau, fokale und irregeguläre Osteosklerosen, Fehlkonfiguration nach Defektheilung.

Schon Dihlmann hat in seinen Büchern auf Deduktion und Induktion als Lernprinzip hingewiesen. Der Vortrag folgt diesem Prinzip. Wir deduzieren, indem wir die allgemeinen Regeln auf den Einzelfall anwenden. Umgekehrt erschließen wir aus dem Einzelfall die allgemeine Regel.

Lernziele:

• Vermittlung der korrekten Kriterien zur Beschreibung der projektionsradiografischen Phänomene von Infektion und Ischämie am Knochen

• Erarbeitung von differentialdiagnostisch sinnvollen Befundkonstellationen, die eine Abgrenzung verschiedener Krankheitsgruppen erlauben

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