Rofo 2014; 186 - RK310_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373316

Handgelenk und Hand

F Kainberger 1, A Komorowski 2, K Friedrich 3
  • 1Medizinische Universität Wien, Wien
  • 2Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik f. Psychiatrie, Wien
  • 3Medizinische Univesität Wien, Univ.-Klinik f. Radiologie und Nuklearmedizin

Indikation: Als Arthrose wird die Degeneration eines Gelenks mit Ausbildung von Osteophyten bezeichnet, fehlen solche, spricht man vielfach von Chondropathie. Neben dem Knorpel betrifft der Abnützungsprozess zunehmend alle Gelenkkomponenten (Whole organ disease). Projektionsradiografische Aufnahmen sind nach wie vor die Basisuntersuchung, zunehmend wird auch die Sonografie als Primärverfahren eingesetzt.

Untersuchung: Sonografisch können Zusatzinformationen mit dynamischer Untersuchungstechnik (Flexion der Finger, Instabilitätszeichen) gewonnen werden, MR-tomografisch können 3D-Sequenzen hilfreich sein.

Interpretation: Typische Muster lassen sich aus dem Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit (Bewegungsketten) ableiten. Neben Knorpel- und Knochenveränderungen ist in der Schnittbilddiagnostik der Nachweis einer Synovitis und ihre Differenzierung von Bedeutung. Die häufige primäre Arthrose mit genetischer Prädisposition ist von sekundären Arthrosen durch sport- oder arbeitsbedingte Überlastung, nach Traumen, im Rahmen entzündlicher Systemerkrankungen oder metabolischer Gelenkerkrankungen (Pyrophosphatarthropathie und die in ihrer Häufigkeit zunehmende Gicht) anhand unterschiedlicher Muster abgrenzbar. Einer detaillierten Analyse bedarf die nach wie vor herausfordernde Differenzialdiagnose zwischen erosiver Arthrose und rheumatischer Enthesitis.

Diagnose: Neben der Primärdiagnose finden neue Quantifizierungsmodelle zur Erfassung der degenerativen Gelenkserkrankung zunehmend Eingang in die klinische Praxis.

Lernziele:

  • Praktisch-klinisch sinnvolle Indikation der Schnittbilddiagnostik bewerten

  • Mindeststandards zur Darstellung kleiner Knorpelläsionen

  • Radiologische Muster und ihre Differenzialdiagnose

E-Mail: franz.kainberger@meduniwien.ac.at