Rofo 2014; 186 - VO404_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373322

Evaluation geeigneter Kriterien zur Prognose des klinischen und bildmorphologischen Outcomes von autologen Chondrozytentransplantaten (ACT) des Kniegelenks im MRT

B Sabel 1, M Notohamiprodjo 1, T Niethammer 2, M Pietschmann 2, C Glaser 3, A Horng 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie der LMU München/Großhadern, München
  • 2Orthopädische Klinik und Poliklinik LMU München/Großhadern, München
  • 3Radiologisches Zentrum München-Pasing, München

Zielsetzung:

Untersuchung der Aussagekraft von Variablen eines modifizierten MOCART (Magnetic resonance observation of cartilage repair tissue) Scores für die frühzeitige Prognose der klinischen und bildmorphologischen Entwicklung von ACT im langfristigen Verlauf.

Material und Methodik:

20 Patienten wurden 1, 2 und 5 Jahre nach ACT im MRT (Magnetom Avanto 1,5 T, Siemens) mit dezidierter Kniespule untersucht. Das angewandte Protokoll beinhaltete Protonendichtegewichtete und Gradientenecho-Sequenzen. Die Analyse erfolgte entsprechend eines modifizierten MOCART Scores anhand folgender Kriterien: Transplantatfüllung, -integration, -oberfläche, -homogenität, Gelenkergüsse, Signalintensität in der PD und der GRE-Sequenz sowie Beurteilung der subchondralen Lamelle und Knochenstruktur. Das klinische Outcome wurde über den International Knee Documentation Score (IKDS) erfasst, 80% als gutes, ein Score unter 35% als schlechtes Outcome gewertet.

Ergebnisse:

Hinsichtlich des bildmorphologischen Outcomes nach 5 Jahren zeigten sich eine positive Korrelation des modifizierten MOCART Scores mit der Transplantatintegration (r = 0,71) und der subchondralen Knochenstruktur (r = 0,67), jeweils 1 Jahr nach ACT. Im Vergleich von Patienten mit gutem und schlechtem klinischem Outcome ließen sich 1 Jahr und 2 Jahre nach ACT signifikante Unterschiede in der T2-Signalintensität (p = 0,032 bzw. p = 0,025) und dem Nachweis von Gelenkergüssen (p = 0,002 bzw. p = 0,003) aufzeigen. Eine signifikante Erhöhung des MOCART Gesamtscores bei Patienten mit schlechtem klinischem Outcome gegenüber Patienten mit gutem klinischen Outcome (p = 0,037) bestand erst 2 Jahre nach ACT.

Schlussfolgerungen:

Insbesondere das Maß der Transplantatintegration und die Beschaffenheit der subchondralen Knochenstruktur sind für die Einschätzung des langfristigen bildmorphologischen Verlaufs von ACT bereits nach einem bzw. zwei Jahren nach OP von Bedeutung. Die T2-Signalintensität und der Nachweis von Gelenkergüssen erwiesen sich als vielversprechende Prognosekriterien für das spätere klinische Outcome.

E-Mail: bastian.sabel@med.uni-muenchen.de