Rofo 2014; 186 - VO404_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373324

Vergleich von Röntgenaufnahmen mit 3T MRT in der Diagnostik isolierter Syndesmosenverletzungen nach Spunggelenktrauma

B Schönnagel 1, M Karul 1, C Schröter 1, P Bannas 1, R Fischer 2, G Adam 1, N Bürger 3, M Rupprecht 4, L Großterlinden 3, J Yamamura 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hämatologie und Onkologie, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg
  • 4Altonaer Kinderkrankenhaus, Kinderorthopädie, Hamburg

Zielsetzung:

Isolierte Verletzungen der Syndesmose ohne begleitende Sprunggelenk-Fraktur sind seltene aber therapeutisch relevante Befunde. Das Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Wertigkeit von Röntgenaufnahmen im Vergleich zur Hochfeld-MRT zu untersuchen.

Material und Methodik:

Prospektiv wurden 88 Patienten mittels Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen und 3T MRT innerhalb von 48 Stunden nach Trauma des oberen Sprunggelenkes untersucht. Ausschlußkriterien waren knöcherne Verletzungen in der Röntgenaufnahme. Zur Evaluation einer Syndesmosenverletzung im Röntgenbild wurden gebräuchliche Parameter wie der tibiofibular clear space, der tibiofibular overlap und der medial clear space vermessen. Die Bewertung der Syndesmose mittels MRT erfolgte anhand einer Skala, wobei Grad 0 einen unauffälligen Befund, Grad 1 eine ödematöse Signalveränderung (1a periligamentär, 1b intraligamentär), Grad 2 eine partielle und Grad 3 eine vollständige Ruptur der Syndesmose indizierte.

Ergebnisse:

Eine Syndesmosenverletzung (Grad 2 oder 3) wurde bei 12/88 Patienten (13,6%) MR-tomografisch nachgewiesen. Die Sensitivität der Standardparameter konventioneller Aufnahmen zur Detektion einer Syndesmosenverletzung war gering (jeweils 20%); die Spezifität lag bei 96 bzw. 99%. Bei 9 Patienten (10,2%) zeigten sich zusätzliche, therapierelevante Begleitverletzungen wie Frakturen oder osteo-chondrale Verletzungen in der MRT.

Schlussfolgerungen:

Eine Syndesmosenverletzung sowie therapierelevante knöcherne Verletzung nach Sprunggelenktrauma sind relativ häufige Befunde die der konventionellen Röntgendiagnostik oft entgehen. Um eine adäquate Therapie zu gewährleisten und Folgeschäden zu vermeiden, ist der Einsatz einer MRT nach Sprunggelenktrauma sinnvoll.

E-Mail: b.schoennagel@uke.de