Rofo 2014; 186 - VO404_8
DOI: 10.1055/s-0034-1373329

Radiofrequenzsakroplastie (RFS) bei osteoporotischen Insuffizienzfrakturen

R Andresen 1, CW Lüdtke 1, P Kamusella 1
  • 1Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Durchführbarkeit der Zementaugmentation mittels RFS, sowie die Erfassung von Leckagen und Darstellung des Outcomes Schmerz.

Material und Methodik:

Bei 10 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 81,3 (65 – 92) Jahren wurde mittels MRT eine Os sacrum Fraktur detektiert. Die Zementaugmentation erfolgte CT gesteuert in Intubationsnarkose. Mit einer Jamshidi-Nadel wurde die entsprechende Frakturzone im Os sacrum über die kurze oder transiliacale Achse sondiert. Mit einem flexiblen Osteotom wurde der spongiöse Raum in der Frakturzone erweitert. Anschließend wurde der hochvisköse, per Radiofrequenz aktivierte PMMA-Zement, in die präperierte Frakturzone eingebracht. Bei diskontinuierlicher und instrumentell gesteuerter Befüllung mit 1,3 ml/min erfolgte unter CT-Kontrolle die Zementeinbringung. Zementleckagen wurden im CT-Schnittbild am Tag nach der Intervention erfasst. Die Schmerzen wurden mittels VAS am Tag vor der Intervention, am zweiten Tag sowie 6 und 12 Monaten nach der Intervention dokumentiert. Die Patientenzufriedenheit wurde nach 12 Monaten abschließend erfragt.

Ergebnisse:

Bei allen Patienten ließ sich die RFS technisch gut durchführen. In der CT-Kontrolle fand sich im Os sacrum entlang der Frakturausdehnung eine ausreichende Zementverteilung und Verzahnung mit dem vitalen Knochen. Es wurden pro Fraktur 6 – 9 ml Zement eingebracht. Eine Leckage konnte ausgeschlossen werden. Der Mittelwert für Schmerzen lag nach VAS vor Intervention bei 8,8, am 2. postoperativen Tag zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion (p < 0,001) mit einem Durchschnittswert von 2,2, dieses war mit 2,3 nach 6 und 12 Monaten stabil. Durch den Wegfall der invalidisierenden Schmerzen konnten alle Patienten wieder voll remobilisiert werden. Nach 12 Monaten fand sich eine hohe Patientenzufriedenheit.

Schlussfolgerungen:

Als minimal invasives Verfahren ist die RFS eine effektive, sichere Behandlungsmethode zur schnellen und signifikanten Schmerzreduktion.

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