Rofo 2014; 186 - WS411_1
DOI: 10.1055/s-0034-1373364

Asymptomatische Aneurysmen – wann beobachten, wann und wie behandeln

M Knauth 1
  • 1Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Neuroradiologie, Göttingen

In einer unselektierten Erwachsenenpopulation haben etwa 2 – 5% der Individuen ein intrakranielles Aneurysma, d.h. selbst bei konservativer Schätzung entspricht dies für Deutschland etwa 1,6 Millionen Trägern eines intrakraniellen Aneurysmas. Die Schnittbildverfahren, insbesondere die MRT, führen dazu, dass häufiger als früher inzidentelle Aneurysmen entdeckt werden. Selbst hart gesottene Neurochirurgen und Interventionalisten gestehen zu, dass man nicht alle dieser Aneurysmen behandeln soll und kann, zumal die Inzidenz von Aneurysma-SAB in Mitteleuropa etwa bei 10/100000 liegt, d.h. von den ca. 1,6 Millionen Aneurysmen rupturiert jedes Jahr nur ein sehr kleiner Teil (ca. 0,5%). Dann allerdings ist die Prognose sehr ernst. In dem Vortrag soll die Datenlage beleuchtet und Kriterien behandelt werden (z.B. Aneurysmagröße, -konfiguration, -lokalisation), die ein höheres Rupturrisiko bedingen. Schließlich werden die verschiedenen Behandlungsarten mit ihren Komplikationsraten behandelt und ein (weicher) Algoritmus zum Umgang mit zufällig gefundenen Aneurysmen diskutiert.

Lernziele:

  • Häufigkeit von unrupturierten Aneurysmen in der Bevölkerung

  • Inzidenz von Aneurysma-SABs

  • Prognose bei Aneurysma-SAB

  • Datenlage zur Rupturhäufigkeit inzidenteller Aneurysmen

  • Kriterien, die mit einem höheren Rupturrisiko vergesellschaftet sind

  • Komplikationsraten Clipping und Coiling

E-Mail: Michael.Knauth@med.uni-goettingen.de