Rofo 2014; 186 - VO407_4
DOI: 10.1055/s-0034-1373422

EKG-getriggerte CINE-Sequenzen zur Detektion einer frühen Umgebungsinfiltration durch Thymome

A Götz 1, P Heiss 1, C Fellner 1, M Ried 2, B Schalke 3, HS Hofmann 2, C Stroszczynski 1, OW Hamer 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Thoraxchirurgie, Regensburg
  • 3Universität Regensburg, Bezirksklinikum, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Regensburg

Zielsetzung:

Evaluation der Sensitivität und Spezifität EKG-getriggerter CINE-Sequenzen hinsichtlich der Detektion der Umgebungsinfiltration durch Thymome.

Material und Methodik:

Prospektive Analyse aller Patienten mit Thymomen, bei denen im Zeitraum 09/2010 bis 05/2013 eine präoperative MRT angefertigt wurde. Zusätzlich zu den Standardsequenzen (T1 und T2 nativ, T1 VIBE nativ und post Gd) wurden aus dem Gebiet der Kardio-MRT entlehnte EKG-getriggerte CINE-Sequenzen durchgeführt. Zwei geblindete Untersucher evaluierten unabhängig voneinander die Sequenzen hinsichtlich einer Umgebungsinfiltration durch den Tumor. In den CINE-Sequenzen wurde der Verlust der Verschieblichkeit des Tumors gegenüber der Umgebung als Infiltrationskriterium gewertet. Als Goldstandard diente die Beurteilung intraoperativ durch den Thoraxchirurgen bzw. die histologische Aufarbeitung der Resektionsränder. Der Mittelwert der Sensitivität und Spezifität der CINE- und der Standardsequenzen beider Untersucher wurde bestimmt.

Ergebnisse:

20 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Gemäß Goldstandard waren folgende Strukturen am häufigsten infiltriert: Perikard (n = 12), V. brachiocephlica sinistra (n = 4), Vena cava superior (n = 3), Truncus pulmonalis (n = 2). Die Beurteilung der CINE-Sequenzen erbrachte hinsichtlich der Sensitivität in der Detektion der Infiltration keinen diagnostischen Zugewinn. Hingegen war die Spezifität der CINE-Sequenzen im Vergleich zu den Standardsequenzen erhöht: Perikard CINE 100% versus Standardsequenzen 94%, V. brachiocephalica sinistra CINE 94% versus Standardsequenzen 85%, Vena cava superior CINE 100% versus Standardsequenzen 97% und Truncus pulmonalis CINE 100% versus Standardsequenzen 94%.

Schlussfolgerungen:

Die Durchführung der CINE-Sequenzen reduziert die Rate falsch positiver Befunde und verbessert damit die Einschätzung der Prognose und die Operationsplanung.

E-Mail: andrea.goetz@ukr.de