Prävalenz von sporadischen Angiomyolipomen: Eine retrospektive Studie mit 61.389 stationären und ambulanten Patienten einer Universitätsklinik

Zielsetzung:

Es sollen die Prävalenz, Lokalisation und geschlechtspezifische Faktoren, sowie das Wachstum von sporadischen Angiomyolipomen an einem großen Patientenkollektiv untersucht werden.

Material und Methodik:

Hierfür wurden die Abdomenultraschalluntersuchungen von insgesamt 61.389 stationären und ambulanten Patienten (49,7% Frauen; 50,3% Männer) mithilfe eines PC -basierten und standardisierten Dokumentationsystems (GE Healthcare Technologies, ViewPoint Bildverarbeitung GmbH, Weßling, Deutschland) ausgewertet. Die Daten wurden zwischen September 1999 und Dezember 2012 von Sonografie-erfahrenen Assistenz- und Oberärzten der Universitätsklinik Ulm erhoben.

Ergebnisse:

Die untersuchte Population ergibt 270 Fälle von sporadischen Angiomyolipomen (184 Frauen; 86 Männer) mit einer Prävalenz von 0,44%, 0,60% in der weiblichen und 0,28% in der männlichen Subpopulation. Die mittlere Tumorgröße beträgt 10,8 mm ± 5,8 mm. In 57% der Fälle ist die rechte Niere betroffen und in 43,0% die linke. Nur 14 der 270 Patienten zeigen multiple Angiomyolipome, 4 davon bilateral. 61 Patienten wurden über einen mittleren Zeitraum von 25 Monaten (1 – 105 Monate) begleitet und zeigen währenddessen kein signifikantes Tumorwachstum.

Schlussfolgerungen:

Die Analyse von 61.389 Patienten ergibt eine höhere Prävalenz von sporadischen Angiomyolipomen als bisher in kleineren Studien beobachtet wurde. Wir können eine signifikant höhere Prävalenz bei Frauen als bei Männern nachweisen. Multiple und bilaterale Angiomyolipome sind selten und das Tumorwachstum ist gering.

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