Rofo 2014; 186 - YIAI105_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373476

Transarterielle Chemoembolisation (TACE) in Kombination mit irreversibler Elektroporation (IRE): Eine experimentelle Machbarkeitsstudie zur perkutanen Elektrochemotherapie in der Leber

D Vollherbst 1, S Fritz 1, S Zelzer 2, MF Wachter 3, N Bellemann 3, T Gockner 3, T Mokry 3, D Gnutzmann 3, A Schmitz 3, S Aulmann 4, U Stampfl 3, PL Pereira 5, HU Kauczor 3, J Werner 1, BA Radeleff 3, CM Sommer 3
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • 2Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische und Biologische Informatik, Heidelberg
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 4Universitätsklinikum Heidelberg, Pathologisches Institut, Heidelberg
  • 5Klinikum am Gesundbrunnen SLK-Kliniken Heilbronn GmbH, Klinik für Radiologie, Minimal-invasive Therapien und Nuklearmedizin, Heilbronn

Zielsetzung:

Experimentelle Evaluation der Machbarkeit der perkutanen Elektrochemotherapie in der Leber durch Kombination von transarterieller Chemoembolisation (TACE) mit irreversibler Elektroporation (IRE).

Material und Methodik:

An 6 Hausschweinen wurden 18 IREs in der Leber durchgeführt. Fünf Studiengruppen wurden definiert: TACE vor IRE sowie nur TACE (I und II; n = 2 Tiere), IRE vor TACE (III; n = 2 Tiere) und IRE ohne TACE sowie unbehandelte Leber (IV und V; n = 2 Tiere). Die TACE erfolgte über Mikrokatheter mit Injektion von Chemoembolisat (0,75 ml Embozene 100, 37,5 mg Doxorubicin und 4 ml Lipiodol). Alle IREs wurden mit demselben Protokoll durchgeführt. Spannung und resultierende Stromstärke während der IRE wurden erfasst. Mittels triphasischem CT und 3D Ablationszonenanalyse wurden Größe und Form der IRE für I, III und IV bestimmt. Nach Tötung der Tiere erfolgten histopathologische Analysen (z.B. TUNEL als Apoptosemarker). Die Doxorubicingewebekonzentration wurde für I, III und IV unmittelbar angrenzend an die makroskopisch sichtbaren IREs sowie für II und V deutlich außerhalb der makroskopisch sichtbaren IREs bestimmt.

Ergebnisse:

Spannung und resultierende Stromstärke betrugen im Median für I 2552,8V/25,2A, für III 2563,9V/22,4A und für IV 2541,6V/25,6A. Größe und Form der IREs waren für I, III und IV nicht signifikant unterschiedlich (z.B. Kurzachse und Sphärizität im Median für I 18,0 mm/1,6, für III 20,4 mm/1,5 und für IV 15,7 mm/1,7). Die Doxorubicinkonzentration betrug im Median für I 196,8 ng/g, für II 85,0 ng/g und für III 124,8 ng/g ohne signifikante Unterschiede. Für IV und V lag die Doxorubicingewebekonzentration unterhalb der Nachweisgrenze. Der Apoptosemarker war positiv für I, III und IV für die makroskopisch sichtbaren IREs und negativ für II und V sowie für I, III und IV unmittelbar angrenzend an die makroskopisch sichtbaren IREs.

Schlussfolgerungen:

In dieser Studie wird die Machbarkeit der perkutanen Elektrochemotherapie in der Leber durch Kombination von TACE mit IRE aufgezeigt.

E-Mail: dominik@vollherbst.de