Rofo 2014; 186 - YIAII109_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373482

Knochendichtemessungen in Abhängigkeit der Kontrastmittelphase basierend auf phantom-kalibrierter triphasischer Multi-Detektor Computertomografie (MDCT)

H Liebl 1, T Baum 1, M Dobritz 1, E Rummeny 1, J Bauer 1
  • 1Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik Klinikum Rechts der Isar, München

Zielsetzung:

Die Berechnung von Korrekturfaktoren zur Untersuchung der Verwendbarkeit kontrastmittelverstärkter Multi-Detektor Computertomografie (MDCT) in drei Phasen (nativ, arteriell, portal-venös) zur Knochendichtebestimmung mit dem Ziel der Strahlenexpositionsreduktion.

Material und Methodik:

Fünfzig Patienten, die klinisch indizierte kontrastmittelverstärkte drei-Kontrastmittelphasen (nativ, arteriell, portal-venös) MDCT Aufnahmen der Leber oder der Niere erhielten, wurden retrospektiv analysiert. Die Knochenattenuierung der Lendenwirbelköper LWK1 – 3 wurde in jeweils allen 3 Phasen manuell bestimmt und die Knochendichte (BMD) mittels eines Kalibrierungsphantoms berechnet. BMD Werte jeder Kontrastmittel (KM)-Phase wurden mithilfe eines linearen Fits verglichen und es wurden Korrekturformeln für die arterielle und portal-venöse Kontrastmittelphase berechnet. Die BMD Messungen der nativen KM-Phase dienten als Referenzwert.

Ergebnisse:

Es zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede der BMD Messungen der arteriellen und portal-venösen KM-Phase gegenüber den nativen BMD Messungen. Unterschiede zu den nativen BMD Messungen (124,87 ± 43,8 mg/ml: BMD arteriell: 133,75 ± 44,05 mg/ml; ?= 6,67%; p < 0,001; BMD portal-venös: 141,21±42,42mg/ml, ?=11,57%; p <0,001). Errechnete Korrekturformel für die arterielle KM-Phase: y=0,99 x + 10,1; für die portal-venöse KM-Phase: y=0,953 x + 22,25.Ein Korrelationskoeffizienten von r=0,97 wurde für den Vergleich nativer und arterieller BMD Werte berechnet, sowie r=0,97 (BMD nativ versus BMD portal-venös).

Schlussfolgerungen:

Knochendichtemessungen, die auf bestehenden kontrastmittelverstärkten klinischen Routine MDCT Aufnahmen basieren, ermöglichen bei Verwendung entsprechender Korrekturformeln eine Abschätzung der Knochendichte trotz der Verwendung intravenösen Kontrastmittels und lassen so eine Abschätzung des Osteoporoserisikos zu, ohne dass zusätzliche Knochendichtemessungen (z.B. mittels QCT oder DXA) und der damit verbundenen Strahlenexposition nötig werden.

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