Rofo 2014; 186 - FO_PO7
DOI: 10.1055/s-0034-1373546

Quantitative Analyse des Leberfettgehalts mittels MR-Techniken

N Linder 1
  • 1Universitätsmedizin Leipzig, Leipzig

Mit einer Inzidenz von etwa 20% stellt die Fettleber (Steatosis hepatis) eine der häufigsten Lebererkrankungen dar. Die Komplikationen sind Hepatitis, Fibrose, Zirrhose und HCC. Da die Steatosis hepatis initial in der Regel reversibel ist, spielt die frühzeitige quantitative Diagnostik eine wichtige Rolle. Aktuell ist hierbei die Leberbiopsie der Goldstandart. Neben Ultraschall (US) und Computertomografie (CT) gewinnen auch die Magnetresonanztomografie (MRT) und Magnetresonanzspektroskopie (MRS) zunehmend an Bedeutung bei der nicht-invasiven Bestimmung des hepatischen Fettgehaltes. Beide Techniken beruhen auf Unterschieden in der Larmorfrequenz zwischen den Protonen von Wasser- und Fettmolekülen (Chemische Verschiebung). Im MRT nutzt man typischer Weise die In-Phase/Opposed-Phase Bildgebung (Dixon-Sequenzen) der gesamten Leber, die im Idealfall Wasser- und Fettsignal anhand von zwei unterschiedlichen Gradientenechos voneinander trennen kann. Bei dieser Technik kann es aufgrund einer vom Eisengehalt der Leber abhängigen T2*-Relaxation zum Signalabfall kommen. Dieser Effekt muss mit individuell bestimmten oder populationsbasierten T2*-Werten korrigiert werden. Zudem ist die Dixon-Sequenz T1-gewichtet, was die Anwendung einer langen TR und eines kleinen Auslenkwinkels erfordert. Bei der MRS untersucht man ein bestimmtes Messvolumens (Voxel) und erhält ein je nach chemischer Zusammensetzung unterschiedliches Protonenspektrum. Im Bereich von 0 bis 6,0 ppm lassen sich Wasser-, Carboxyl-, Methylen- und Methyl-Peaks unterscheiden, deren Flächen in den Leberfettgehalt umgerechnet werden. Bei der MRS ist es wichtig auf die richtige Lage des Messvoxels zu achten. Zudem muss berücksichtigt werden, dass Wasser in der Leber kürzere T2-Zeiten als Fett hat, was durch eine individuelle T2-Messung korrigiert werden kann.

Lernziele:

  • Prinzipien der Fettquantifizierung mittels MRT und MRS

  • Korrektur methodenspezifischer Störfaktoren

  • Vergleich: US, CT, MRS, MRT, Histologie