Rofo 2014; 186 - FO_PO21
DOI: 10.1055/s-0034-1373560

‚Ultra low-dose‘-CT der Lunge – Möglichkeiten und Grenzen

J Gossner 1
  • 1Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende, Klinische Radiologie, Göttingen

Die Bildgebung der Lunge ist eine der Hauptindikationen für die Computertomografie. Unter Annahme der aktuellen Dosisreferenzwerte beträgt die effektive Dosis für ein Thorax-CT etwa 6 mSv. Gerade bei häufig notwendigen Verlaufsuntersuchungen ist die kumulative Strahlendosis somit nicht zu unterschätzen. Bei Verlaufskontrollen und in den Screeningstudien zur Lungenkrebsfrüherkennung hat die 'Low-dose'-CT mit deutlich reduzierter Dosis einen festen Stellenwert in der täglichen Routine. Im National Lung Screening Trial war die durchschnittliche effektive Dosis etwa 2 mSv pro durchgeführtes CT. Die Strahlendosis lässt sich jedoch zur Beurteilung der Lunge weiter reduzieren, so können mittels eines 'Ultra low-dose'-CT Untersuchungen mit weniger als 0,5 mSv effektiver Dosis durchgeführt werden. Nach einer kurzen Übersicht über die Technik sollen Anhand von Bildbeispielen die Möglichkeiten und die Limitationen eines solchen 'Ultra low- dose' CT aufgezeigt werden. Die Hauptlimitation ist das deutlich erhöhte Bildrauschen. So können emphysematöse Veränderungen und fühe fibrotische Veränderungen eher schlecht beurteilt werden. Herdbefunde, Milchglastrübungen, ausgeprägtere fibrotische Parenchymumbauten und Konsolidierungen können dagegen gut beurteilt werden. Bisher nur im Thoraxmodell getestet wurden iterative Rekonstruktionsverfahren im 'Ultra low- dose' Bereich. Hier zeigte sich die erwartete Reduktion des Bildrauschens und somit eine bessere Beurteilbarkeit. Es ist zu erwarten dass die Verbreitung iterativer Rekonstruktionsverfahren zu einer weiteren Verbreitung der Anwendung der 'Ultra low-dose' CT des Thorax führen.

Lernziele:

Möglichkeiten und Limitationen der deutlichen Dosisreduktion zur Beurteilung des Lungenparenchyms kennenlernen.