Rofo 2014; 186 - WI_PO4
DOI: 10.1055/s-0034-1373565

Experimentelle Untersuchungen zur Genauigkeit einer automatisierten, MR-basierten Fettvolumetrie

N Garnov 1, A Schaudinn 1, N Linder 1, T Kahn 2, H Busse 2
  • 1Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/IFB Adipositas Erkrankungen, Leipzig
  • 2Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Die Quantifizierung des Fettvolumens gewinnt für die Prognose und das Therapiemonitoring der Adipositas und metabolischer Begleiterkrankungen zunehmend an Bedeutung. Eine automatisierte Segmentierung des viszeralen Fettgewebes (VAT) mithilfe der MRT beruht meist auf einer Schwellwertanalyse der T1-gewichteten Signale (Histogramm). Ziel dieser Studie war die Bestimmung eines optimalen Schwellwerts für das definierte Volumen eines komplexen Fettphantoms.

Als Phantom diente ein mit 1.500 ml Rapsöl befüllter 3-L Glaszylinder, in dem wasser- und milch-gefüllte Gummischläuche unterschiedlicher Form platziert wurden. Vom Phantom wurden sechs unterschiedliche Aufnahmen gemacht (1,5 T, 2-Punkt -Dixon-Sequenz, Schichtdicke 10,5 mm). Die Analyse erfolgte mittels eines selbst entwickelten Matlab-Tools zur semiautomatischen Fettsegmentierung. Das Histogramm der Signalintensitäten (SI) zeigt über den Bereich meist einen Nicht-Fett-Peak (NFP), einen Fett-Peak (FP) sowie ein dazwischen liegendes Minimum (MN). Die Bereiche zwischen NFP und MN bzw. MN und FP wurden jeweils in vier äquidistante Intervalle geteilt. Das Fettvolumen wurde mit Schwellwerten an den Positionen NFP, MN, und FP sowie in äquidistant verteilten Zwischenpositionen ermittelt. Zum Vergleich führten drei erfahrene Auswerter eine manuelle Fettsegmentierung durch.

Die manuelle Analyse ergab Abweichungen vom tatsächlichen Fettvolumen zwischen -5,2% und -15,0%. Automatische Schwellwerte bei MN bzw. zwischen NFP und MN ergaben Abweichungen von -7,3% bzw. 7,0%; die geringste Abweichung (0,9%) wurde auf 3/4 der Strecke zwischen NFP und MN erreicht.

Die Auswahl des Schwellwerts für die automatische Segmentierung des VAT hat einen beachtlichen Einfluss auf das resultierende Volumen. Selbst erfahrene Auswerter erzeugten Fehler bis zu 15%. Die beste Übereinstimmung lieferte eine automatische Schwellwerteinstellung im Histogrammbereich zwischen der Position des Nicht-Fett-Peaks und der des Minimums