Rofo 2014; 186 - WI_PO15
DOI: 10.1055/s-0034-1373576

Einsatz eines clip-basierten Gefäßverschlusssystems nach retrograder transfemoraler Punktion (8 French) zur Versorgung von Patienten mit einem zerebralen Aneurysma

C Lüdtke 1, P Kamusella 1, C Wissgott 1, F Scheer 1, R Andresen 1
  • 1Westküstenklinikum Heide – Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide

Ziel war es die Sicherheit und Effektivität des postinterventionellen Gefäßverschlusses mit einem clip-basierten perkutanen Verschlusssystem bei retrograd transfemoralen 8F – Zugängen im Rahmen der Versorgung cerebraler Aneurysmata zu evaluieren.

Zur Versorgung von cerebralen Aneurysmata wurden bei 89 Patienten (mittleres Alter 56,7; 33 – 85 Jahre) insgesamt 107 Interventionen durchgeführt. Nach retrograder transfemoraler Punktion und dem Einsatz von 8F – Schleusen wurde ein perkutanes Verschlusssystem (StarClose SE, trans femoraler) zum Gefäßverschluss verwendet. Im Anschluss erfolgte eine kurzzeitige manuelle Kompression (max. 2 min) der Punktionsstelle bis zur erfolgreichen Hämostase. Zusätzlich erhielten alle Patienten einen leichten Druckverband und Bettruhe für 6 Stunden. Bei Reinterventionen (insgesamt 18) erfolgte der Zugang über dieselbe Seite. Standardmäßig erhielten die Patienten zu Beginn der Intervention 5.000 IE Heparin über die einliegende Schleuse. Postinterventionell wurden alle Patienten klinisch und mittels FKDS nachuntersucht.

Eine sofortige Hämostase konnte in allen Fällen (100%) erreicht werden. In der postinterventionellen Überwachungsphase kam es zu keinen transfusionspflichtigen Nachblutungen. Als punktionsassoziierte Komplikation (insgesamt 2%) trat bei einem Patienten eine passagere Plegie des ipsilateralen Beines auf, ein weiterer Patient beklagte prolongierte (> 7 Tage) Schmerzen bzw. Dysästhesien im Bereich der Punktionsstelle ohne sonomorphologisches Korrelat, die im weiteren Verlauf spontan sistierten. In der sonografischen Kontrolle zeigten sich keine größeren (>2 cm) Hämatome, AV-Fisteln oder ein Aneurysma spurium.

Bei großlumigen (8F) retrograden transfemoralen Zugängen ist ein sicherer und effektiver Verschluss der Punktionsstelle mithilfe eines clip-basierten Verschlusssystems möglich. Auch bei Reinterventionen über denselben Zugangsweg konnte ein sicherer Gefäßverschluss erreicht werden.