Entwicklung und initiale Evaluation eines Scoringssystems zur Vorhersage des Erfolges
einer Revaskulariserung (PTCA) bei chronisch totaler Okklusion (CTO) der Koronararterien
anhand von mittels CT-Angiografie (CTA) erhobener morphologischer Kriterien.
Die CTA 34 konsekutiver Patienten (23 männlich, 64,3 ± 8,0 Jahre) wurden durch zwei
erfahrene Radiologen in Übereinstimmung hinsichtlich der vom Euro CTO Club formulierten
„Complexity Criteria“ sowie auf das Vorliegen von intraluminalen Kalkplaques und linearem
Intrathrombusenhancement (LIE) in Unkenntnis des PTCA-Erfolges analysiert. Kriterien
mit uneinheitlicher Verteilung zwischen Erfolg und Misserfolg der PTCA wurden häufigkeitsassoziiert
Punkte vergeben die zu einem Score addiert wurden. Sensitivität, Spezifität, negativer
und positiver prädiktiver Wert (NPV, PPV) wurden errechnet. Kontrastmittelmengen und
Komplikationen wurden erfasst.
21 CTO betrafen die rechte (RCA) und 13 die linke (LCA) Koronararterie. Die PTCA-Erfolgsrate
lag bei 61,8% (RCA 47,4%, LCA 80%). Schwere Verkalkungen (61,5% vs. 28,6%, absolute
Häufigkeit in Misserfolgsgruppe: 8), intraluminale Verkalkungen (61,5% vs. 38,1%,
abs. 8), Gefäßwindung (30,8% vs. 0%, abs. 4) sowie LIE (38,4% vs. 57,1%, abs. 5) waren
ungleich zwischen Misserfolg und Erfolg verteilt. Die Scores beider Gruppen lagen
zwischen 0 und 13. Die Annahme eines Scores von 10 ergab eine Sensitivität von 38,5%,
Spezifität 95,2%, PPV 83,3% und NPV 71,4%. Der mittlere Kontrastmittelverbrauch bei
PTCA und CTA lag bei 234 ml bzw. 70 ml. Die Komplikationsrate der PTCA betrug 11,8%.
Unser CTA basiertes Scoringsystem kann eine einfache und wichtige Hilfe dabei sein,
einen PTCA-Misserfolg vorauszusagen. 5 PTCA-Versuche hätten in unserem Kollektiv vermieden
werden können, während nur einem Patienten fälschlicherweise eine PTCA vorenthalten
worden wäre. Prospektive Studien an größeren Kollektiven sind notwendig, das Scoringssystem
zu überprüfen um künftig unnötige Risiken zu vermeiden.