Rofo 2014; 186 - WI_PO20
DOI: 10.1055/s-0034-1373581

Quantifizierung und Charakterisierung thrombotischer Ablagerungen in Geräten zur Extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) mittels Multidetektor-Computertomografie (MDCT)

C Dornia 1, A Philipp 2, S Bauer 1, R Müller-Wille 1, C Stroszczynski 1, A Schreyer 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Regensburg

Thrombotische Ablagerungen auf der Gasaustauschoberfläche von Geräten zur Extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) stellen eine ernstzunehmende klinische Komplikation dar. Neben einem Funktionsverlust des Gerätes mit der Notwendigkeit des Geräteaustausches, können thrombotische Ablagerungen die Gerinnungskaskade im Patienten aktivieren und lebensbedrohliche Blutungen verursachen. In dieser Studie beschreiben wir mithilfe der Multidetektor-Computertomografie (MDCT) die Häufigkeit, das Volumen und das Verteilungsmuster von thrombotischen Ablagerungen in ECMO-Geräten.

Es wurden 30 ECMO-Geräte (Permanent Life Support, Maquet) nach ihrem klinischen Einsatz mit einem 128-Zeilen-Computertomografie-Scanner (Siemens Somatom Flash) untersucht. Die isotropen MDCT-Datensätze wurden mittels Volume-Rendering Technik (VRT) nachbearbeitet und mit Advanced Visualisation Software (syngo.via, Siemens) 3-dimensional rekonstruiert und eine Volumetrie der thrombotischen Ablagerungen durchgeführt.

Alle (30/30) ECMO-Geräte zeigten thrombotische Ablagerungen. Das mittlere Volumen der Ablagerungen betrug 54 cm3 (12 – 100 cm3). Alle Ablagerungen waren in der venösen Kammer der Geräte lokalisiert. Die arterielle, dem Patientenkreislauf zugerichtete Kammer der Geräte zeigte in keinem Fall thrombotische Ablagerungen.

Thrombotische Ablagerungen in ECMO-Geräten sind häufig. Die Lokalisation in der venösen Kammer der Geräte verhindert eine direkte Embolisation der Thromben in den Patientenkreislauf. Dennoch können die Ablagerungen zu einer Einschränkung der Gasaustauschkapazität der Geräte führen und die Gerinnungskaskade im Patienten aktivieren. Weiterführende Untersuchungen sind notwendig, um den Einfluss thrombotischer Ablagerungen auf die Funktion des ECMO-Gerätes und deren klinische Bedeutung genauer zu analysieren.