Rofo 2014; 186 - WI_PO21
DOI: 10.1055/s-0034-1373582

Steifigkeit, Radialfestigkeit und Flexibilität von peripheren Stents

A Heinrich 1, F Skusa 1, U Teichgräber 1, F Güttler 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Radiologie, Jena

Ziel der Studie ist die Untersuchung mechanischer Eigenschaften von aktuell am Markt verfügbaren peripheren Stents (n = 35) zur Beurteilung der Steifigkeit, Radialfestigkeit und Flexibilität.

Es wurden 11 Stentmodelle von 7 Herstellern mit einem Diameter von 5 mm bis 8 mm und einer Länge von 30 mm bis 250 mm untersucht. Dabei wurde die erforderliche Kraft für eine longitudinale Extension, longitudinale und radiale Kompression mit der Prüfmaschine Tiratest 2420 (TIRA GmbH, Schalkau, Deutschland) bei einer Temperatur von 37,5 ± 1,2 °C gemessen. Die Messung der Flexibilität erfolgte mit einer Dreipunkt-Biegeprüfung unter zusätzlicher Verwendung der Waage BL 1500 (Sartorius AG, Göttingen, Deutschland). Als Vergleichswert wurde die Federkonstante durch lineare Regression im elastischen Bereich ermittelt.

Die mechanischen Eigenschaften der Stents weisen signifikante Unterschiede auf. So ist die Federkonstante bei longitudinaler Extension zwischen 3 und 3129 mN/mm bzw. bei longitudinaler Kompression zwischen 5 und 1078 mN/mm groß. Das Spannungs-Dehnungs-Diagramm zeigte bei 6 Hersteller einen linearen und bei einem Hersteller einen progressiven Verlauf. Die Federkonstante bei radialer Kompression ist zwischen 1 und 27 N/mm groß. Für die Flexibilität konnte eine Federkonstante zwischen 0 und 503 mN/mm gemessen werden.

Bei longitudinaler Extension erleichtert eine große Steifigkeit eine exakte Positionierung des Stents, jedoch weisen drei Stentmodelle schon bei 10 mN eine Längenänderung auf. Eine leichte longitudinale Komprimierbarkeit erlaubt eine gute Anpassung an das Gefäßsystem, dies konnte für 5 Stentmodelle mit einem Wert von unter 60 mN/mm festgestellt werden. Bei der Radialfestigkeit zeigen sich große Unterschiede, so können drei Stentmodelle Radialkräfte von mehr als 10 N standhalten und damit eine Wiederverengung der Blutgefäße wirkungsvoll verhindern. Insgesamt erwiesen sich nur 5 Stentmodelle als sehr flexibel und erleichtern damit das Einführen in kurvige Passagen.