Rofo 2014; 186 - WI_PO24
DOI: 10.1055/s-0034-1373585

Ortsauflösung der 3D-Rotationsangiografie – eine Frage der Orientierung intrakranieller Gefäßpathologien?

C Riedel 1, M Schoenfels 1, O Jansen 1
  • 1UKSH, Campus Kiel, Neuroradiologie, Kiel

Wir untersuchten an einem Modell, ob die Ortsauflösung intrakranieller Gefäßpathologien abhängig von der räumlichen Orientierung der beteiligten Gefäße ist.

In ein Schädelphantom wurden kontrastmittelgefüllte Gefäßmodelle der Arteria cerebri media eingebracht, die mit multiplen Stenosen mit exakt vermessenen Stenosegraden präpariert waren. Das Schädelphantom wurde dann wiederholt in verschiedenen räumlichen Orientierungen mittels 3D-Rotationsangiografie (Philips Integris Allura) dargestellt. Die Stenosen der Gefäßmodelle wurden dann anhand der 3D-Angiogramme vermessen und die Stenosegrade mit den initial erhobenen Referenzwerten verglichen.

Verliefen die Achsen der Gefäßmodelle in einem Winkelbereich von weniger als 20 ° zur Rotationsebene des Angiografiesystems, so wurden die Stenosegrade In mehr als 60% der Modelle um mehr als 50% über- oder unterschätzt. Bei Winkeln von mehr als 20 ° ergaben sich in 90% aller Stenosen tolerierbare Abweichungen (Fehler des Stenosegrades < 5%).

Liegt die Gefäßachse eines intrakraniellen Gefäßes in einem kleinen Winkelbereich zu der Rotationsebene einer Angiografieanlage, so kann die Messung der Lumenweite insbesondere von Stenosen anhand von 3D-Rotationsangiogrammen erhebliche Fehler aufweisen. In diesen Fällen sollte die Vermessung von Stenosen durch zusätzliche orthograde Projektionen gesichert werden.