Rofo 2014; 186 - WI_PO25
DOI: 10.1055/s-0034-1373586

Design und Implementierung eines radiologischen Teaching File Archivs in einem Universitätsklinikum gemäß IHE-Profil

I Wobbe 1, D Selbach 2, D Müller 2, S Mikulsky 1, J Barkhausen 1, P Hunold 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • 2AGFA Healthcare GmbH, Bonn

Die radiologische Ausbildung von Studenten und Ärzten ist komplex. Durch ein Archiv mit Lehrfällen können diese in selbst gewähltem Tempo Krankheitsbilder erarbeiten und ihr Wissen vertiefen. Ziel unseres Projektes ist es, eine Plattform zu schaffen, die Studenten im Selbststudium und Ärzten im Alltag jederzeit zur Verfügung steht.

Um Kompatibilität mit Software und Hardware zu erreichen, kommt ein Programm zum Einsatz (IMPAX EE Teaching File Archive), das den Fall gemäß den Vorgaben der IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) anonymisiert auf einem gesonderten Server (IMPAX EE 2.18) zur Verfügung stellt. Die jeweiligen Bilder können direkt aus dem PACS (IMPAX EE R20VIISU1) exportiert werden. Über eine Eingabemaske können Schlagwörter zu den Kategorien Anatomie, Pathologie und Diagnose vergeben werden. Die Angabe von Geschlecht und Untersuchungsmodalität erfolgt automatisch. Zur Verschlüsselung der Diagnose ist der RADLEX-Katalog hinterlegt. Die Schlagworte ermöglichen den Anwendern den gesuchten Fall über eine Suchmaske sofort zu finden. In Freitext-Feldern können Anamnese, Befunde und Fakten zum Krankheitsbild ergänzt werden.

Die Erstellung eines Lehrfalles dauert je nach Komplexität zwischen 20 und 45 Minuten. Nach 3 – 5 Minuten steht der Fall zur Verfügung. Die Sammlung von geeigneten Fällen erfolgt durch die Ärzte der Radiologie. Die Auswahl, Erstellung und Verwaltung des Teaching File Archivs erfolgt durch eine Assistenzärztin, die hierfür eine 25%ige Stelle bekleidet. Im Archiv sind bisher 250 Fallvignetten unterschiedlichster Diagnosen verfügbar. Der Zugriff ist Passwortgeschützt.

Das digitale Lehrfallarchiv stellt eine praxisorientierte Ergänzung der Aus- und Weiterbildung von Medizinstudenten und Assistenzärzten dar und kann vor allem zum Selbststudium genutzt werden. Pflege und Erstellung des Archivs bedeuten aber erheblichen zeitlichen und personellen Aufwand.