Rofo 2014; 186 - WI_PO35
DOI: 10.1055/s-0034-1373596

Radiofrequenzablation zur Therapie von Osteoidosteomen und Osteoblastomen in der Wirbelsäule – langfristige klinische Erfolgsraten und Techniken zur Protektion angrenzender Nervenwurzeln

MA Weber 1, SD Sprengel 1, G Omlor 2, B Lehner 2, HU Kauczor 1, C Rehnitz 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg

Überprüfung des klinischen Erfolgs der Radiofrequenzablation (RFA) zur Therapie spinaler Osteoidosteome (OO) und Osteoblastome (OB) unter Verwendung dezidierter Techniken zum Schutz angrenzender neuraler Strukturen.

8 Patienten mit spinalem OO und 2 mit spinalem OB wurden mittels CT-gesteuerter RFA behandelt. Die Tumoren waren thorakal (n = 6), lumbal (n = 2) und sakral (n = 2) gelegen. Die Interventionstechniken beinhalteten die dreidimensionale CT-geführte Zugangsplanung bei n = 10, zwei überlappende RFA Nadelpositionen innerhalb des OB-Tumornidus und thermale Protektionstechniken im Fall einer fehlender Kortexlamelle zwischen Tumor und Neuroforamen oder Spinalkanal oder weniger als 10 mm Abstand zu neuralen Strukturen (n = 3). Die thermale Protektion wurde durch eine epidurale Luftinsufflation (5 ml) über separate 22-Gauge Kanülen erreicht. Die RFA wurde für jede Nadelposition über jeweils 400 s mit 90 ° Celsius durchgeführt. Der langfristige Erfolg wurde mittels klinischer Untersuchung und einem Fragebogeninterview überprüft, das eine visuelle Analogskala (VAS) beinhaltete, die den Effekt der RFA auf die Schmerzintensität und die Einschränkungen bei täglichen Aktivitäten quantifizierte (0 – 10, mit 0 = keine Schmerzen/Einschränkungen bis zu 10 = maximal vorstellbare Schmerzen/Einschränkungen).

Die mediane Verlaufsbeobachtungszeit betrug 33 Monate. Die primäre technische und klinische Erfolgsrate war 100%. Keine Komplikationen wurden beobachtet. Das mittels VAS Schmerzscore gemessene klinische Ergebnis unterschied sich nicht zwischen spinalen OB und OO. Nach der RFA zeigten alle Patienten eine deutliche und anhaltende Schmerzreduktion (p < 0,001). Der mittlere VAS Score für alle Patienten nahm von 8,75±1,50 auf 1,00±1,15 für die Intensität der Schmerzen und von 6,25±4,79 auf 1,25±2,50 für Einschränkungen bei täglichen Aktivitäten ab.

Die RFA ist eine effektive Methode zur Therapie spinaler OO und OB, selbst im Fall eines direkten Lagebezugs zu Nervenwurzeln oder dem Spinalkanal.