Rofo 2014; 186 - WI_PO40
DOI: 10.1055/s-0034-1373601

Arterial Spin Labeling und kontrastmittelgestützte Perfusion bei Patienten mit subakuter Ischämie bei 3,0 Tesla – eine Vergleichsstudie

S Habich 1, HU Kerl 1, M Al-Zghloul 1, C Groden 1, IS Nölte 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Neuroradiologie, Mannheim

Arterial Spin Labeling (ASL) ist eine vielversprechende nicht-invasive Methode zur Beurteilung der zerebralen Perfusion. Das Ziel dieser Studie war der diagnostische Vergleich von pulsed ASL (pASL) mit dynamic susceptibility perfusion weighted imaging (DSC-PWI) bei Patienten mit subakuter Ischämie unter Verwendung einer kommerziell verfügbaren 32-Kanal-Kopf-Spule bei 3,0 Tesla.

Beide Methoden wurden bei 15 Patienten mit subakuter Ischämie verglichen (Alter: 49 – 88 Jahre; 6 Frauen, 9 Männer). Die Bildinhomogenität wurde mittels des Non-Uniformity-Index beurteilt. Zwei Radiologen werteten unabhängig die Bildqualität, die Abgrenzbarkeit und das Ausmaß der Hypoperfusion anhand eines 5-Punkte-Bewertungssystems aus. Die Erfassung des hypoperfundierten Volumens erfolgte planimetrisch. Die Interrater-Reliabilität wurde mittels Cohen's-Kappa bestimmt.

Im Vergleich zur pASL (CBF) zeigte die DSC-PWI (TTP) überlegene Ergebnisse in Bezug auf Bildqualität und Bildinhomogenität (p < 0,05). Die Abgrenzbarkeit des hypoperfundierten Areals wurde in der DSC-PWI besser bewertet (p < 0,05). In der DSC-PWI wurde das Ausmaß der Hypoperfusion schwerwiegender eingeschätzt (p < 0,05). Bezüglich des erfassten Volumens des hypoperfundierten Areals gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen pASL und DSC-PWI. Fünf Fälle mit kleinen Infarkten wurden bei der pASL im Vergleich zur DSC-PWI falsch negativ bewertet. Bei der pASL (13%) wurde seltener als bei der DSC-PWI (47%) ein Mismatch angegeben. Die Interrater-Reliabilität zeigte für die DSC-PWI (0,58; p=0,002) eine höhere Übereinstimmung als für die pASL (0,31, p=0,057).

In der Schlaganfalldiagnostik ist der Einsatz einer kommerziell erhältlichen pASL-Sequenz in Kombination mit einer 32-Kanal-Kopf-Spule bei 3,0 Tesla im Vergleich zur konventionell eingesetzten DSC-PWI praktikabel, jedoch limitiert. Für die pASL in der klinischen Anwendung ergeben sich daher alternative Einsatzmöglichkeiten z.B. bei Kontraindikationen für eine Kontrastmittelgabe.