Rofo 2014; 186 - WI_PO42
DOI: 10.1055/s-0034-1373603

Verlauf postradiogener Veränderungen in Suszeptibilitäts-gewichteten Bildern (SWI) bei Kindern und Jugendlichen

S Peters 1, R Pahl 2, A Claviez 3, O Jansen 1
  • 1UKSH, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
  • 2UKSH, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie, Kiel
  • 3UKSH, Campus Kiel, Klinik für allgemeine Pädiatrie, Kiel

Die Ganzhirnbestrahlung ist Teil des Therapieprotokolls bei Patienten mit Me-dulloblastomen. Mittles MRT können zeitnahe Bestrahlungsfolgen und Folgen im län-geren Verlauf am eigentlich gesunden Hirnparenchym beobachtet werden. Mit sus-zeptibilitätsgewichteten MR-Bildern (SWI) können kleinste Blutabbauprodukte sicht-bar gemacht werden, die in konventionellen MR-Bildern nicht nachzuweisen sind. Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, wann und wo SWI-Läsionen nach Radiatio am Hirngewebe auftreten und wie diese sich mit der Zeit verändern.

Die MR-Verlaufskontrollen von 7 Medulloblastom-Patienten, die eine Ganzhirnbestrahlung erhielten, wurden retrospektiv ausgewertet ausgewertet. Bei den MRT-Nachsorgeuntersuchungen waren SWI-Aufnahmen Teil des Unter-suchungsprotokolls. Die Anzahl der supratentoriellen SWI-Läsionen wurde erfasst, und im Verlauf verglichen. In der Verteilung wurde zwischen frontal, temporal, parie-tal und okzipital unterschieden.

Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Strahlentherapie im Mittel 13 Jahre alt (± 4 Jahre). Bei allen Patienten konnten postradiogene SWI-Läsionen beobachtet werden, die ersten Läsionen wurden 4 Monate nach Beendigung der Strah-lentherapie detektiert. Bei allen untersuchten Patienten nahm die Läsionslast im Ver-lauf deutlich zu, das Ausmaß dieser Zunahme war jedoch interindividuell unter-schiedlich. Ein spezifisches räumliches Verteilungsmuster ließ sich nicht feststellen.

Ganzhirnbestrahlung kann früh zu punkförmigen SWI-Läsionen führen. Die Läsionen sind irreversibel und die Läsionslast nimmt mit der Zeit zu. Das histologische Korrelat hinter diesen Läsionen und die klinische Bedeutung, die aus der Detektion von SWI-Läsionen abgeleitet werden kann, ist derzeit noch unklar und sollte Gegenstand weiterer Studien sein.