Rofo 2014; 186 - WI_PO51
DOI: 10.1055/s-0034-1373612

Lungenarterienembolien bei onkologischen Patienten: Häufigkeit und Schweregrad von symptomatischen Ereignissen sowie Zufallsbefunden

S Gottschling 1, AG Bach 1, HJ Schmoll 2, C Behrmann 1, RP Spielmann 1, A Wienke 3, J Abbas 1, A Surov 1
  • 1Uniklinik Halle, Klinik für Diagnostische Radiologie, Halle
  • 2Uniklinik Halle, Klinik für Innere Medizin IV, Halle
  • 3Uniklinik Halle, Institut für Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Halle

Die Bestimmung der Häufigkeit und des Schweregrads von LAE in einer konsekutiven Gruppe von onkologischen Patienten mit symptomatischen Ereignissen sowie Zufallsbefunden bei zuvor nicht beschriebenen Ereignissen.

In einer retrospektiven monozentrischen Studie von Juni 2005 bis Januar 2010 wurden alle Patienten mit onkologischen Erkrankungen (ICD-10 Code C00 bis C96) die mindestens eine kontrastmittelgestützte Computer-Tomografie (CT) Untersuchung erhielten überprüft. Die Studiengruppe beinhaltete 3270 Patienten mit 6780 Untersuchungen. Es wurde ein validierter Pulmonalarterien-Obstruktions-Index (Mastora Score) verwendet um den Schweregrad der LAE zu bestimmen.

Eine LAE wurde in 240 der 3270 (7,3%) onkologischen Patienten gefunden. Die Häufigkeit variierte stark zwischen den verschiedenen Karzinomen und reichte von 0% bis 25%. In der vorliegenden Studie war etwa die Hälfte aller LAE vorher unerkannt. Der mittlere Schweregrad war signifikant höher bei den symptomatischen LAE als bei den unerkannten (P < 0,001). Das Risiko eine LAE zu entwickeln war 1,5fach höher bei Patienten mit metastasiertem Malignom im Vergleich zu Patienten ohne Metastasen (p < 0,005). Alter und Geschlecht hatten keinen Einfluss auf das Risiko eine LAE zu entwickeln und auf den Schweregrad.

Eine LAE ist ein häufiger Zufallsbefund bei Staging-Untersuchungen, insbesondere bei Patienten mit Karzinomen des Ovars, Gehirns und des Pankreas sowie bei Patienten mit Metastasierung. Daher sollte in jeder Staging-Untersuchung die den Thorax beinhaltet der pulmonale Gefäßstatus mit überprüft werden. Der Effekt therapeutischer Interventionen bei LAE sowie die Häufigkeit und der Schweregrad von LAE-Zufallsbefunden in Follow-Up CT-Untersuchungen bedürfen weiterer prospektiver Studien.