ergopraxis 2014; 7(04): 51
DOI: 10.1055/s-0034-1373766
rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Kinder- und Jugendarbeit – Therapie mal anders

O. Möller
,
S. Schroeder-Zobel

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Publication Date:
31 March 2014 (online)

 
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Dieses Buch liefert fantasievolle Ideen für das Puppenspiel mit Bezug zum Alltag. Die Autoren stammen aus dem theaterpädagogischen Bereich und der Kinder- und Jugendarbeit. Sie zeigen vielfältige Beispiele, um Situationen spielerisch und verbal umzusetzen. Die Spiele richten sich an Kinder, die unsicher sind oder Kontaktschwierigkeiten haben. Sie helfen, angstauslösende Situationen zu überwinden und Interesse für bestimmte Themen zu wecken. Parallel dazu fördern sie die Sprachfähigkeit und Mundmotorik.

Die Autoren beschreiben zunächst die Vorgehensweise beim Dialog mit der Puppe, was für Anfänger hilfreich ist. Sie zeigen auch, dass ein erfolgreiches Spiel oft von nicht zu beeinflussenden Faktoren wie Zusammensetzung und Größe der Gruppen und der Stimmungslage der Teilnehmer abhängt. Man darf sich nicht entmutigen lassen und muss eigene Ideen weiterentwickeln. Leistungsdruck und Konkurrenzdenken bei den Kindern sollten verbannt und ihre Kreativität sollte gefördert werden. Die Spielleiterin muss einfühlsam sein und Kritik möglichst meiden. Hilfreich sind hier zehn Verhaltenstipps zum Spiel. Fraglich finde ich die Aufforderung der Autoren, keinen Rat zu geben und nur auf Fragen zu antworten. Kinder im Behindertenbereich bedürfen oft größerer Hilfestellung weit über einen Rat hinaus.

Ein kurzweiliges, schön illustriertes Buch für alle, die mit Kindern in Kindergarten, Schule, Therapie und Familie einmal einen anderen Weg versuchen möchten. Das Puppenspiel kann man in verschiedenen Teilbereichen einsetzen. Die Beispiele sind gut umsetzbar. Zur Vertiefung bietet Möller zusätzlich eine Lehr-DVD an.

Michaela Zakowski, Ergotherapeutin in den Bereichen Neurologie und Pädiatrie aus Rheinfelden