Journal Club AINS 2014; 3(1): 4-5
DOI: 10.1055/s-0034-1374059
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Publikationsdatum:
01. April 2014 (online)

Leberversagen bei einer Blutvergiftung frühzeitig erkennen

Durch ein neues Verfahren kann eine Leberfunktionsstörung bei Sepsis-Patienten frühzeitig nachgewiesen werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Kaffarnik MF et al. Crit Care 2013; 17: R259). Somit ist es jetzt möglich, bei septischen Patienten rechtzeitig eine verbesserte und die Leber schützende Therapie einzuleiten und Komplikationen zu vermeiden.

Bislang konnte eine Minderfunktion der Leber im Gegensatz zur Dysfunktion anderer Organe nur unzuverlässig beschrieben werden. In der aktuellen Studie untersuchten Dr. Magnus Kaffarnik und PD Dr. Martin Stockmann aus der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie am Campus Virchow–Klinikum Patienten mit einer Sepsis hinsichtlich der Entwicklung eines Leberversagens. Die Forscher verglichen verschiedene Leberfunktionstests mit einem an der Charité entwickelten Diagnoseverfahren, dem sogenannten LiMAx-Test. Dieser misst die Enzymleistung der Leber und kann damit die aktuelle Leberleistung bestimmen. Für die Messung wird dem Patienten ein bestimmtes Präparat verabreicht, das in der Leber verarbeitet wird und dessen Abbauprodukt in der Atemluft gemessen werden kann. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch den LiMAx-Test eine Störung der Leberfunktion frühzeitig und präziser nachgewiesen werden kann und dass ein Zusammenhang zwischen Testergebnis und der Sterbe- und Komplikationswahrscheinlichkeit besteht.

Der neue Test erfasst einen Leberschaden bereits im Frühstadium. Die Wissenschaftler betonen: „Durch die Genauigkeit der Werte kann die Therapie früher und besser an den Patienten angepasst werden.“

Das neue Verfahren wird bereits routinemäßig in der Charité und einigen anderen Kliniken eingesetzt. vla

Nach Angaben der Charité – Universitätsmedizin Berlin