Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V15
DOI: 10.1055/s-0034-1374078

Schwellenwerte für Kosten-Nutzen-Bewertungen: Was ist gemeint und wie können sie hergeleitet werden?

A Gerber-Grote 1, F Sandmann 1, SK Lhachimi 1
  • 1IQWiG, Gesundheitsökonomie, Köln, Deutschland

Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz 2007 wurde die Kosten-Nutzen-Bewertung (KNB) von Arzneimitteln mit §35b SGB V explizit in das System der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eingeführt. Damit werden Arzneimittel nicht nur der Prüfung auf Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit durch die Zulassungsbehörden unterzogen, sondern auch im Rahmen einer sog. vierten Hürde auf Wirtschaftlichkeit geprüft.

Unter den Gesundheitsökonomen in Deutschland hat es daraufhin einen heftige Debatte um die Methoden gegeben. Vor diesem Hintergrund werden hier grundlegende gesundheitsökonomische Entscheidungen erläutert:

  • Was ist die Zielrichtung einer Kosten-Nutzen-Bewertung in Deutschland?

  • Darf es einen indikationsübergreifenden Schwellenwert für Kosten-Nutzen-Bewertungen in Deutschland geben?

  • Wie sollte dieser indikationsübergreifende Schwellenwert erhoben werden? Hier stehen sich wertbasierte und budgetbasierte Ansätze gegenüber, die vorgestellt und nach Vor- und Nachteilen bewertet werden.

  • Wie explizit werden Schwellenwerte in anderen Ländern genutzt, z.B. Großbritannien oder die skandinavischen Länder?

Diese grundsätzlichen Fragen werden aus Sicht der internationalen gesundheitsökonomischen Literatur und des IQWiG beleuchtet.