Erhebung und Auswertung von Daten für Qualitätsindikatoren in onkologischen Praxen – Ergebnisse einer Pilotstudie

Einleitung: Im WINHO-Qualitätsindikatorenprojekt wird ein Indikatorenset zur Erfassung der Qualität der ambulanten Versorgung entwickelt und validiert, das Selbstüberprüfung und Benchmarking ermöglichen und dadurch die Qualität verbessern soll.

Nach Entwicklung von 46 Qualitätsindikatoren (2009 – 2010) und der Überprüfung ihrer Machbarkeit (2010 – 2012) wurde 2013 die Datenerhebung gestartet. Diese beinhaltet Qualitätsindikatoren zu folgenden Kategorien: Basisdokumentation, Therapieplanung- und durchführung, psychosoziale Betreuung, Schmerzmanagement und Palliativmedizin.

Methoden: An der ersten Datenerhebungswellen waren 20 Praxen, an der zweiten 35 Praxen beteiligt. Die anonymisierten Patientendaten wurden über einen Online-Fragebogen erhoben. Die Dateneingabe wurde teils von internen (Welle 1: n = 13, Welle 2: n = 27) teils von externen (Welle 1: n = 7, Welle 2: n = 8) Dokumentatoren vorgenommen.

Ergebnisse: Die ersten Auswertungen der Daten zeigen, dass die Einhaltung der durch die Qualitätsindikatoren gesetzten Maßstäbe stark zwischen den einzelnen Praxen und den Indikatoren variiert. In der ersten Erhebungswelle wurde die tumorspezifische Anamnese in 99% der Fälle dokumentiert, Vorerkrankungen bei 85% und der ECOG- oder Karnofsky-Index bei 33%. Weitere Ergebnisse werden auf der Konferenz vorgestellt.

Schlussfolgerungen: Die Pilotstudie bestätigt die Machbarkeit der Datenerhebung zu Qualitätsindikatoren in der ambulanten onkologischen Versorgung. Während sich bei einem Teil der Qualitätsindikatoren insgesamt ein deutlicher Trend zur Einhaltung der Qualitätsmaßgaben zeigt, lässt sich bei einem anderen Teil eine erkennbare Varianz zwischen den einzelnen onkologischen Praxen feststellen. Weitere Erhebungswellen sind geplant, die eine Ausweitung auf weitere Indikatoren und eine größere Anzahl an teilnehmenden onkologischen Praxen ermöglichen.