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DOI: 10.1055/s-0034-1374154
Welche Rolle spielt Spiritualität in der Begleitung durch ehrenamtliche Hospizhelfer?
Hintergrund: Integraler Bestandteil einer ganzheitlichen Begleitung ist die Berücksichtigung von Spiritualität. Ehrenamtliche Hospizhelfer sind gesetzlich in die Versorgung von Palliativpatienten eingebunden (§§39a, 37b SGB V). Dabei sollen die Ehrenamtlichen gemäß der Rahmenvereinbarung §39a Abs. 2, Satz 6 den sterbenden Menschen und seine Angehörigen auch bei der Auseinandersetzung mit Lebenssinn- und Glaubensfragen unterstützen, die durch die Konfrontation mit dem nahenden Tod und der Erfahrung von Leid ausgelöst werden können. Diesbezügliche Schulungsinhalte sind nicht verbindlich geregelt, es gibt nur Empfehlungen und diese sind im Bereich Spirituelle Begleitung sehr vage. Daher ist das Ziel der Untersuchung induktiv herauszufinden, welche Rolle Spiritualität in der Perspektive ehrenamtlicher Hospizhelfer selbst spielt.
Methode: Phänomenologische Analyse (nach Hycner) halbstrukturierter Leitfrageninterviews mit einem modifizierten SPIR- Fragebogen. Der SPIR-Fragebogen zur Erhebung einer spirituellen Anamnese enthält vier Hauptfragen zu S = Spirituelle und Glaubensüberzeugungen, P = Platz und Einfluss, den diese Überzeugungen im Leben einnehmen, I = Integration in eine spirituelle, religiöse, kirchliche Gemeinschaft, R = Rolle des Arztes. Dieser Fragebogen wird für die Befragung der Ehrenamtlichen unter R modifiziert, mit dem Schwerpunkt auf Fragen zu Begleitungen.
Ergebnis: Es wurden 20 ehrenamtliche Hospizhelfer (3 m, 17 w, mittleres Alter 63J) aus vier Hospizdiensten einer Ruhrgebietsstadt befragt. Die genannten Spiritualitätsverständnisse bestätigen die Arbeitsdefinition der EAPC von Spiritualität (2012). In der Begleitung von Palliativpatienten äußerten die Hospizhelfer Probleme im Umgang mit spirituellen Fragen und zeigten Rollenunsicherheit, da sie weitgehend intuitiv begleiten.
Fazit: Hospizhelfer messen Spiritualität eine hohe Bedeutung zu, bei ganz heterogenen Verständnissen. Es besteht dringend Bedarf an Unterstützung durch Ausbildungskonzepte.